Grenzstreitigkeiten sind die Quelle des Konflikts
Die benachbarten ehemaligen Sowjetrepubliken Kirgisistan und Tadschikistan streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 darüber, wo ungefähr die Hälfte ihrer 970 Kilometer langen Grenze verlaufen soll. Immer wieder sind deswegen heftige und teils blutige Auseinandersetzungen ausgebrochen, aber nie so tödlich wie jetzt.
35 Tadschiken und 59 Kirgisen starben
Tadschikistans Außenministerium berichtete am Sonntag auf Facebook, dass in den vergangenen Tagen 35 Tadschiken bei Zusammenstößen getötet worden seien. Dies war die erste offizielle tadschikische Information über Opfer in ihren Reihen.
Die Ankündigung des Ministeriums besagt auch, dass 25 verletzt wurden und dass Zivilisten, Frauen und Kinder, unter den Verwundeten und Toten sind. Das Ministerium wirft kirgisischen Soldaten vor, bei einem Drohnenangriff auf eine Moschee zwölf Zivilisten und bei einem Angriff auf eine Schule sechs weitere Zivilisten getötet zu haben.
Kirgisische Behörden meldeten am Sonntag, dass in der Grenzregion Batken im Süden des Landes mindestens 46 Menschen getötet und 140 verletzt worden seien. Am späten Sonntagabend wurde berichtet, dass 13 der Verwundeten an ihren Wunden gestorben seien, was die Zahl der Opfer auf 59 erhöht. Unter den Verwundeten und Toten sind auch Zivilisten, aber es wurde nicht gemeldet, wie viele es sind.
Zehntausende kirgisische Bürger wurden in den vergangenen Tagen aus den Konfliktgebieten evakuiert, und der 19. September wurde in Kirgisistan zum Tag der Staatstrauer erklärt.
Die Nachricht wurde aktualisiert, nachdem neue Informationen über die Zahl der gefallenen Kirgisen veröffentlicht wurden.