Die Nordgruppe genoss während ihres ersten Kurses im Berjaja Hotel in Akureyri die Anleitung der RML-Berater für Forst- und Landschaftsbau. Foto: Berglind Ósk Alfredsdóttir
Zu den Landwirten, die im Rahmen des Projekts „Klimafreundliche Landwirtschaft“ an verschiedenen Weiterentwicklungen ihrer landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten, haben sich nun auch Gartenbauern angeschlossen. Landwirte auf vierzehn neuen Farmen haben gerade ihre ersten Schritte im Projekt unternommen und sagen, dass sie darin große Chancen sehen. Mit Reformen zugunsten des Klimas können unter anderem Arbeit und Geld gespart werden.
Klimafreundliche Landwirtschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt der Regierung, Agrarberatungszentren (RML), Forstwirtschaft und Landgewinnung. Das Projekt wurde im Jahr 2020 gestartet und fünfzehn Schafzüchter wurden eingeladen, am ersten Versuch teilzunehmen. Seitdem ist das Projekt stark gewachsen und mittlerweile sind es sechzig. Im Herbst 2021 kamen die ersten Rinderzuchtbetriebe hinzu, in diesem Herbst kamen erstmals auch Gartenbaubetriebe hinzu. Die Teilnahme jedes Betriebes dauert jeweils vier bis fünf Jahre.
Sieben der vierzehn Betriebe, die in diesem Herbst hinzugekommen sind, liegen im Süden und ein weiterer im Norden. Die südlichen Bauern machten die ersten Schritte in Gunnarsholt bei Rangárvellir mit den Beratern von RML, Landgræðinn und Skogræktin, während die nördlichen Bauern die Berater in Akureyri trafen, wo skogur.is eine Zeit lang ein Fliegen auf der Wand blieb.
Bessere Landnutzung und Qualität
Elínborg Erla Ásgeirsdóttir gehört zu den ersten Gemüsebauern, die eine klimafreundliche Landwirtschaft eingeführt haben. Sie lebt in Breiðargerði im Skagafjörður, das im alten Stadtteil Lýtingsstaðar liegt. Der dortige Gemüseanbau ist biologisch zertifiziert und Elínborg sagt, dass die Anforderungen des ökologischen Landbaus im Einklang mit der Denkweise der klimafreundlichen Landwirtschaft stehen. Sie glaubt, dass Gemüsebauern genauso viel mit dem Projekt zu tun haben wie andere Bauern. Natürlich müssen sie sich nicht wie Schaf- und Kuhzüchter mit enterischer Fermentation auseinandersetzen, aber bei der klimafreundlichen Landwirtschaft geht es viel um den Anbau von Nutzpflanzen, Landnutzung, Schutzgürtelanbau und vieles mehr. Sie erwähnt auch die Optimierung der Betriebsabläufe und eine bessere Nutzung des Landes und der gesamten Qualität, die der Landwirt nutzt.
Bessere Ernte im Tierheim
In Bezug auf Forstwirtschafts- und Landgewinnungsprojekte erwähnt Elínborg, dass Landwirte vielerorts Flächen auf ihrem Land haben, die nicht genutzt werden, und dass es dort angebracht ist, Landgewinnung und Aufforstung, aber auch die Bewirtschaftung von Schutzgürteln in Betracht zu ziehen. Ein solches Projekt unterstützt die wichtigsten Agrarsektoren gut, außerdem ist es wichtig, das gesamte Land sinnvoll zu nutzen und es denjenigen, die danach kommen, in einem besseren Zustand zurückzugeben.
Breiðargerði hat einen Forstvertrag, der sich nicht direkt auf den Gemüseanbau auswirkt, sagt Elínborg. Ein verstärkter Schutzgürtelanbau wird jedoch definitiv zu besseren Erträgen führen. Sie ermutigt andere Gartenbauern, den gleichen Weg zu gehen, da es positiv sein muss, zum Beispiel gegenüber den Käufern der Produkte, nachweisen zu können, dass Umweltbelange gut berücksichtigt werden.
Mittagessen im Traktor
Hjördís Leifsdóttir von Brúnastaðir in Fljót fand das Projekt „Klimafreundliche Landwirtschaft“ sehr interessant. Unter anderem wurde es von den am Projekt beteiligten Angehörigen wärmstens empfohlen. Die Brúnastaðar-Bauern schätzten sich daher glücklich, dieses Mal aus dem Pool der Bewerber ausgewählt zu werden. Sie sieht die Chancen des Projekts nicht zuletzt darin, dass die Landwirte dabei unterstützt werden, den gesamten Hofbetrieb unter die Lupe zu nehmen und nach Verbesserungsmöglichkeiten in allen Bereichen zu suchen.
Im Rahmen des Kurses wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass Landwirte bei der Erwähnung von Umweltthemen eher in die Defensive geraten und befürchten, dass diesbezügliche Reformen nur mit mehr Aufwand und Kosten verbunden sind. Hjördís sagt, dass das Ergebnis genau das Gegenteil ist. Durch die vorgenommenen Verbesserungen wird sowohl Arbeit als auch Geld gespart. Landwirte sollten, wie alle anderen auch, umdenken und neue Wege finden. Es kann unzählige Dinge geben, die manchen Menschen vielleicht spanisch vorkommen, die aber wichtig sein können, wie zum Beispiel das Mitnehmen eines Mittagessens im Traktor, damit man nicht immer nach Hause fahren muss, um etwas zu essen zu holen.
Einsparungen und bessere Auslastung
In Brúnastaðir gibt es Schafzucht, Rindfleischproduktion und Ziegenzucht sowie Tourismus und Produktverarbeitung. Hjördís sagt, dass das Projekt „Klimafreundliche Landwirtschaft“ alle diese Aspekte berührt. Der Hof ist groß und es muss zum Beispiel viel Heu geerntet werden. Das Projekt trägt nicht nur zur Öleinsparung bei, sondern auch zu einer besseren Nutzung sowohl von synthetischen Düngemitteln als auch von Viehmist.
Laut Hjördís wird in Brúnastaðir seit über zwanzig Jahren Forstwirtschaft betrieben, und dieser Teil des landwirtschaftlichen Betriebs wird natürlich wie andere auch genau kontrolliert. Die Rolle des Waldes besteht für sie hauptsächlich darin, Schutz für Menschen und Tiere zu bieten, und nicht darin, Holz zu liefern. Es wurden rund 77.000 Pflanzen gepflanzt, die trotz der schwierigen Bedingungen gut gewachsen sind.
Nur etwas mehr als die Hälfte der Bewerber für die Teilnahme an der Klimafreundlichen Landwirtschaft durften an dieser Schulung teilnehmen. Hjördís wünscht sich, dass möglichst viele Landwirte die Möglichkeit haben, sich an diesem großartigen Projekt zu beteiligen. Elínborg und Hjördís berichten in Kürze Video unten.