Laut aktuellen Daten verzeichnete Island im Jahr 2023 insgesamt 56 drogenbedingte Todesfälle – ein trauriger Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008. Von diesen Todesfällen waren 15 auf Suizide zurückzuführen. Ein drogenbedingter Todesfall umfasst Vergiftungen durch Drogen sowie andere Sucht- und Betäubungsmittel.
Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich eine deutliche Zunahme: 2022 wurden 35 drogenbedingte Todesfälle verzeichnet, während es 2021 noch 47 waren. Männer waren häufiger betroffen als Frauen, mit 35 zu 21 Fällen. Besonders alarmierend ist die Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen, die am stärksten betroffen ist.
Opioide als Hauptursache
Opioide spielen eine zentrale Rolle bei drogenbedingten Todesfällen in Island. Rund 60 % aller Fälle im Jahr 2023 waren auf Opioidvergiftungen zurückzuführen, das entspricht 34 der 56 Todesfälle. Die übrigen 22 Todesfälle wurden durch andere Suchtmittel und Medikamente verursacht.
Langfristiger Trend deutet auf wachsende Problematik hin
Das Nationale Büro der Gerichtsmediziner betont, dass die jährlichen Schwankungen bei drogenbedingten Todesfällen mit Vorsicht zu interpretieren sind. Die Behörde empfiehlt, Durchschnittswerte über mehrere Jahre zu betrachten, um einen genaueren Überblick über die langfristige Entwicklung zu erhalten, teilt RUV mit. So stieg die durchschnittliche Anzahl der drogenbedingten Todesfälle pro 100.000 Einwohner von 9,0 in den Jahren 2014–2018 auf 11,3 in den Jahren 2019–2023.
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