Die Europäische Union und die Färöer-Inseln haben sich darauf geeinigt, einen Heringsstreit beizulegen, wobei die EU bereit ist, die Sanktionen, die sie gegen den nordostatlantischen Inselstaat verhängt hatte, fallen zu lassen.
Im vergangenen Jahr brachten die Färöer die Angelegenheit vor die Welthandelsorganisation (WTO) und behaupteten, die EU habe kein Recht, Ländern den Import von Hering von der Inselgruppe zu verbieten.
Der Streit begann, als sich die Färöer über die von der EU festgelegten Heringsquoten hinwegsetzten und diese daraufhin der autonomen dänischen Provinz „massive Überfischung“ vorwarf. Maria Damanaki, die EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten, gab jedoch bekannt, dass die Färinger angekündigt hatten, ihre „nicht nachhaltige Heringsfischerei“ im Nordostatlantik zu beenden und ihre WTO-Beschwerde gegen die EU fallen zu lassen.
Im Gegenzug hat Brüssel zugestimmt, das Importverbot und andere Maßnahmen gegen die Färinger aufzuheben, verriet Damanaki. Sie fügte hinzu, sie sei zufrieden, dass der Heringsstreit endlich der Vergangenheit angehören könne.
Streitigkeiten über Quoten haben sich in den letzten Jahren verschärft, da Fischarten aufgrund steigender Meerestemperaturen weiter nach Norden wandern. Im März einigte sich die EU mit den Färöern und Norwegen auf ein ähnliches Abkommen nach einem vierjährigen Streit über Makrelenquoten und die Frage, wie man am besten sicherstellen kann, dass die Fischerei nachhaltig ist.
2010 erhöhten die Färöer einseitig ihre Quoten, was dazu führte, dass die EU sie der Überfischung von Hering beschuldigte und ihren 28 Mitgliedsstaaten den Import von Hering und Makrele von der Inselgruppe untersagte. Außerdem wurde einigen färöischen Fischereifahrzeugen das Anlegen in Häfen innerhalb der EU untersagt.