Der vierte Gipfel in der Geschichte der Europäischer Rat findet vom 16. bis 17. Mai 2023 in Island statt. Der isländische Premierminister und der irische Außenminister gaben heute die offizielle Entscheidung des Europarates bekannt, einen Gipfel unter isländischer Präsidentschaft einzuberufen. Gastgeber des Gipfels sind der Premierminister und der Minister für auswärtige Angelegenheiten Islands.
Die Mitgliedstaaten des Europarates waren sich einig, dass es für die Staats- und Regierungschefs der 46 Staaten reichlich Gelegenheit gab, in diesen prekären Zeiten zusammenzukommen. Ein entsprechender Beschluss wurde heute auf einer Sitzung des Ministerkomitees einstimmig gefasst.
„Beim Europarat geht es um die Grundwerte unserer Gesellschaften; Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Die Invasion in der Ukraine, die Pandemie und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten stellen diese Grundwerte vor Herausforderungen, und daher war es für die europäischen Staats- und Regierungschefs noch nie so wichtig, ihr Engagement zu erneuern und sich für den Schutz dieser Werte zu vereinen. Island wird seine Vorsitzrolle ernst nehmen, da wir diese Aufgabe in schwierigen Zeiten übernehmen“, sagte Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir.
In der fast 75-jährigen Geschichte des Europarates wurden nur drei Gipfeltreffen des Europarates abgehalten. Der Gipfel wird das größte Treffen seiner Art sein, das Island je veranstaltet hat.
„Island wird natürlich auf den Aufruf der europäischen Länder reagieren, die Staats- und Regierungschefs einzuberufen“, sagte Außenminister Þórdís Kolbrún Reykfjörð Gylfadóttir. „Es ist klar, dass die Situation, die auf dem Kontinent nach der russischen Invasion in der Ukraine entstanden ist, im Mittelpunkt des Gipfels stehen wird. Die Bedingungen für die Durchführung eines solchen Treffens könnten kaum dringender sein, und die Augen der Welt werden in diesen Tagen im kommenden Frühjahr zweifellos auf Island gerichtet sein.“
Island wird am 9. November die Präsidentschaft des Europarates von Irland übernehmen. Die Präsidentschaft wird die Grundwerte des Europarates – Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – betonen. Darüber hinaus spiegelt sich der Fokus der isländischen Regierung auf Gleichberechtigung, Kinderangelegenheiten und Umweltfragen im Programm der isländischen Ratspräsidentschaft wider. Im Zusammenhang mit der Ratspräsidentschaft werden in den nächsten sechs Monaten sowohl in Straßburg als auch in Island eine Reihe von Veranstaltungen stattfinden, bei denen der Schwerpunkt auf der Präsentation isländischer Lösungen für gemeinsame Herausforderungen liegen wird.