Nach Angaben des Nationalen Rechnungshofs gibt es Hinweise auf erhöhten Stress, Mobbing und Gewalt innerhalb des Isländischen Symphonieorchesters (SÍ). Darüber hinaus müssen die Politik und das Einsatzumfeld der Truppe für die Zukunft neu bewertet werden, der Gesamtverlust von SÍ beläuft sich jedoch auf 55 Millionen ISK.
Im Januar 2023 forderten der Manager und der Vorstand des Isländischen Symphonieorchesters (SÍ) die Nationale Rechnungsprüfungsbehörde auf, eine Verwaltungsprüfung der Organisation durchzuführen.
In der Bericht, das heute veröffentlicht wurde, enthält Zahlen, die zeigen, dass die Ausgaben des Symphonieorchesters im vergangenen Jahr 100 Millionen mehr waren als die Einnahmen dieses Jahres. Davon entfallen etwa zwei Drittel aller Ausgaben auf die Lohnkosten, und zwei Drittel der Einnahmen stammen aus der Staatskasse. Der kumulierte Verlust von SÍ in den letzten fünf Jahren beläuft sich auf 55 Millionen ISK, und die definierten Vollzeitstellen beliefen sich am Ende des letzten Jahres auf 102.
Die Empfehlungen des National Audit Office an das Ministerium für Kultur und Handel lauten drei: Die Position des Isländischen Symphonieorchesters, seine Aufsichtspflichten und die Richtlinien zu Zielen und Abläufen müssen geklärt werden. SÍ wird auch an das Letztgenannte erinnert sowie an die Notwendigkeit, sich um interne Aktivitäten zu kümmern und die Rollen der Ausschüsse innerhalb von SÍ zu klären.
Die Kosten steigen, aber die Budgets bleiben gleich
Der Bericht des National Audit Office berichtet, dass der Betrieb von SÍ in den letzten Jahren schwierig war, hauptsächlich aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Besucherzahlen bei den Konzerten der Band. So ist der Anteil der Sondererträge am Gesamteinkommen in den letzten beiden Jahren von rund 22 % auf rund 10 % gesunken.
Gleichzeitig sind die Betriebskosten gestiegen, während die Budgets gleich geblieben sind. Es ist wichtig, die Besucherzahlen zu erhöhen, die Anzahl der Konzertgäste zu erhöhen und diesbezüglich einen klaren Aktionsplan vorzulegen. Es ist auch notwendig, die Strategie und das Einsatzumfeld der Truppe für die Zukunft neu zu bewerten.
Angesichts der Defizitoperationen und der Tatsache, dass die Aktivitäten von SÍ ihre Ziele nicht vollständig wie geplant erreicht haben, ist es daher auch wichtig, dass das Ministerium seine Aufsicht verstärkt und rechtzeitig reagiert. Die Kommunikation zwischen den Parteien muss effizient und die Zielsetzung klar sein.
Nichts über SÍ in der Bilanz der Stadt Reykjavík
In dem Bericht heißt es, dass es Anlass gibt, den Eigentumsstatus der Band genauer unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, ob die aktuelle Finanzierungsvereinbarung ihren Interessen am besten dient.
Das Staatsfinanzministerium und die Stadt Reykjavík leiten die Band. Der Eigentumsstatus der Band ist noch unklar, da sie weder als Gesellschaft mit beschränkter Haftung noch als gemeinnützige Organisation definiert wurde. Das Orchester wird in Teil A der Regierungsrechnung aufgeführt, in der Bilanz der Stadt Reykjavík wird jedoch nichts über das Orchester erwähnt.
Es ist auch notwendig, die Stellung der Mitarbeiter im Hinblick auf das Personalrecht zu klären, da Unsicherheit über die Stellung der Mitarbeiter des Symphonieorchesters besteht, da sie nicht vom Gesetz über die Rechte und Pflichten der Staatsbediensteten erfasst sind. Der Oberste Gerichtshof hat jedoch entschieden, dass es sich bei der Einrichtung dennoch um eine Verwaltungsbehörde im Sinne des Verwaltungsgesetzes handelt.
Die Arbeitsplatzkultur hat sich in letzter Zeit abgeschwächt
Den Ergebnissen zufolge hat sich die Arbeitsplatzkultur innerhalb des Symphonieorchesters laut Angaben aus Mitarbeiterbefragungen in den letzten Jahren ebenfalls abgeschwächt.
„Umfragen am Arbeitsplatz haben außerdem eine erhöhte Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung gezeigt, und es gibt Hinweise auf erhöhten Stress, Mobbing und Gewalt, die überwunden werden müssen“, heißt es in dem Bericht. Vorstand und Vorstand reagierten mit einer Überarbeitung des Prozesses zur Reaktion auf Mobbing und Gewalt, „und dieser muss weiter verfolgt werden“, heißt es in dem Bericht.
Auch hinsichtlich der Einbindung des Orchesters und des Büroteams in die Aktivitäten besteht Bedarf an einer verstärkten Informationsbereitstellung und Klärung der Prozesse. Der verstärkte Dialog und die Zusammenarbeit sollen sich positiv auf das Erlebnis der einzelnen Mitarbeiter des Symphonieorchesters am Arbeitsplatz auswirken können.
Nach Angaben des Exekutivdirektors wird derzeit daran gearbeitet, die Rolle jeder Partei und jedes Ausschusses individuell besser zu klären, welche Verantwortlichkeiten sie haben und wie die Kommunikation am besten gestaltet werden kann. Das Nationale Rechnungsprüfungsamt ermutigt die Manager jedoch, dieser Arbeit noch mehr Gewicht zu verleihen.