S&P Global Ratings erhöht die Kreditwürdigkeit Islands auf A+ mit stabilem Ausblick
Das internationale Ratingunternehmen S&P Global Ratings hat die Kreditwürdigkeit Islands von A auf A+ angehoben. Der Ausblick für das Rating ist stabil.
Die Erhöhung der Bonität spiegelt ein anhaltend starkes Wirtschaftswachstum wider, obwohl die Wirtschaft bereits im ersten Quartal 2022 das vorherige Niveau vor der Epidemie erreicht hat. S&P prognostiziert für 2023 ein Wirtschaftswachstum von 3,8 %, was höher ist als in anderen europäischen Ländern, denen S&P eine Kreditwürdigkeit verleiht.
Dem Tourismus, der 30 % der Exporte ausmacht, geht es gut und die Aktivität in diesem Sektor hat bei den meisten Maßstäben, einschließlich der Touristenankünfte, die von 2019 übertroffen. S&P geht davon aus, dass die Inlandsnachfrage im Jahr 2024 zum Motor des Wirtschaftswachstums werden wird, gestützt durch ein starkes natürliches Bevölkerungswachstum und anhaltendes Wachstum in aufstrebenden Industrien, darunter Biotechnologie, Aquakultur, Informationstechnologie und Unternehmensdienstleistungen. S&P weist außerdem darauf hin, dass Island seinen inländischen Energiebedarf vor allem durch Wasserkraft und Geothermie selbst deckt.
Gleichzeitig beschleunigt die Regierung die Erholung der Haushaltsleistung, nicht zuletzt, um die Geldpolitik bei der Reduzierung der Inflation zu unterstützen, die laut S&P im Jahr 2023 bei durchschnittlich 8 % liegen wird. Die Nettostaatsverschuldung sinkt; S&P prognostiziert, dass sie im Jahr 2026 bei 41 % des BIP liegen und von 46 % des BIP Ende 2023 sinken werden. Nach Ansicht von S&P sorgen Islands niedrige Auslandsverschuldung und starke Devisenreserven für zusätzliche Widerstandsfähigkeit. Ein starker institutioneller Rahmen und eine wirksame Regierungspolitik stützen das Rating ebenfalls.
Faktoren, die das Rating dennoch beeinträchtigen, sind die schwankende Natur der isländischen Wirtschaft und die begrenzte Wirksamkeit der Geldpolitik aufgrund der Tatsache, dass externe Faktoren einen starken Einfluss auf die Entwicklung der inländischen Inflation haben können.
Der stabile Ausblick spiegelt die Einschätzung von S&P wider, dass die isländische Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren weiter wachsen wird, während das Defizit des öffentlichen Sektors und die Handelsbilanz moderat sein werden.
Laut S&P könnte die Kreditwürdigkeit Islands angehoben werden, wenn sich die öffentlichen Finanzen deutlich stärker stärken als das Unternehmen derzeit erwartet, beispielsweise wenn das Wirtschaftswachstum höher wird oder die Regierung weitere Maßnahmen ergreift.
S&P könnte die Ratings herabstufen, wenn sich die Haushaltslage oder die Außenlage der Wirtschaft im Vergleich zu den Prognosen deutlich verschlechtert. Dies könnte beispielsweise eintreten, wenn ein unerwarteter Schock negative Auswirkungen auf den Tourismus hat.