Vulkanologieprofessor: An Sundhnúka ein Schildvulkan-Ausbruch?

Die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten Dyngjugos-Ausbruchs (Schildvulkan-Ausbruches)in der Sundhnúka-Kraterserie steigt mit der Zeit. Das würde bedeuten, dass die Reykjanesbraut nicht die einzige Infrastruktur auf der Reykjanes-Halbinsel ist, die in Gefahr ist. Ein solcher Ausbruch könnte mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Das sagt Vulkanologieprofessor Þorvaldur Þórðarson in einem Interview mit Morgunblaðið. Die Entstehung des Schildvulkanes Skjaldbreid dauerte etwa 30–100 Jahre.

Die meisten Ausbrüche seit Dezember begannen zwischen Sundhnúk und Stóra-Skógfell, und wenn es dort zum nächsten Ausbruch kommt, steigt laut Þorvaldur die Wahrscheinlichkeit eines längeren Ausbruchs. Aber wie wahrscheinlich ist das?

„Es ist definitiv eine Möglichkeit, und ich habe das Gefühl, dass die Möglichkeiten immer größer werden, je länger das dauert“, sagt Þorvaldur und fügt hinzu:

„Wenn es so weitergeht, wird es am Ende zu einem Ereignis kommen, das zu einem sehr langwierigen Ausbruch werden und dann tatsächlich einen Lavaschild bilden kann.“ Es gibt zumindest eine Möglichkeit, und wenn es passiert, werden viel mehr als nur Reykjanesbraut unter der Lava versinken.“

Er gibt an, dass dies nicht das wahrscheinlichste Szenario und sogar eher unwahrscheinlich sei, die Wahrscheinlichkeit dafür jedoch steige. Könnte dieser Ausbruch dann einige Monate andauern?

„Ja, oder sogar Jahre oder Jahrzehnte“, sagt Þorvaldur.

Er sagt, dass die allgemeine Meinung unter Wissenschaftlern darin besteht, dass Lavaschilde in einem einzigen langen Ausbruch gebildet werden. Es ist jedoch nicht vollständig bekannt, was die Vorgeschichte zu solchen Ausbrüchen ist.

„Sie könnten so viele kleine Eruptionen auslösen, die dann immer größer werden, bis es zu einer so großen und kraftvollen Eruption kommt, dass im Hauptkrater ein Lavasee entsteht.“ Und es wird groß genug, um eine beträchtliche Menge aufzunehmen, spaltet dann Lava von sich selbst und verteilt Lava um sich herum. Aber der Fluss von unten – er ist einfach konstant in diesen Lavasee –, sodass der Ausbruch dann viel länger als einen Monat andauern kann“, sagt er und weist darauf hin, dass so etwas 1983 auf Hawaii passiert sei. Dieser Ausbruch habe 35 Jahre gedauert.

Was bedeutet Dyngjugos?

Das sind sogenannte Hawaiianische Eruptionen. Sie bezeichnen die Ausbrüche von Schildvulkanen, wie man sie vom hawaiischen Inselarchipel kennt und deshalb Namensgeber sind. Diese Vulkane sehen aus wie umgedrehte Schilde, daher erklärt sich die Bezeichnung Schildvulkan. Die Lava kann schnell und weit fließen.

Fagradalsfjall war Dyngjugos

Seit dem letzten Vulkanausbruch waren bis März 2021 auf Reykjanes 800 Jahre vergangen. Eine solche Eruption (Dyngjugos), bei der das Magma so tief kommt und nicht aus einer Magmakammer, die sich in geringerer Tiefe befindet, hat es an dieser Stelle hingegen seit 6000 Jahren nicht mehr gegeben.“

Was ist über Dyngju-Ausbrüche auf Reykjanes bekannt?

Dazu gibt es eine gute Erklärung auf der Seite der Universität Islands.

Redaktion