Autor: Ástvaldur Lárusson
Margrét Gísladóttir, Geschäftsführerin des Verbands der Agrarunternehmen, sagt, dass fast alle Länder der Welt die Landwirtschaft in irgendeiner Weise unterstützen.
Die isländische Regierung kann es besser machen und sollte sich vorzugsweise an Norwegen wenden, wo die Situation vergleichbar ist.
In einem Vortrag auf dem Treffen des Verbandes junger Landwirte letzte Woche zeigte Margrét Daten, in denen sie die Unterstützung für die Anwerbung in Island, Norwegen und der EU verglich. In Norwegen dient das Steuersystem dazu, den Wechsel von Familienmitgliedern zu erleichtern, und wenn ein Bauernhof seit mehr als zehn Jahren im Besitz einer Familie ist, wird beim Verkauf an Familienmitglieder keine Kapitalertragssteuer gezahlt.
In Island ist die Investitionsförderung für Neueinsteiger in der Landwirtschaft viel geringer als in Norwegen und der EU. Hier liegt das Maximum bei neun Millionen, also maximal zwanzig Prozent der Gesamtinvestition. In Norwegen kann die Subvention bis zu fünfzig Prozent und in EU-Ländern bis zu achtzig Prozent betragen, und der Höchstbetrag ist höher als der, der isländischen Landwirten angeboten wird. Auch hier in Island ist der Einstellungszuschuss abzugsfähig, wenn dieselbe Person auch Bau- oder Investitionsförderung erhält, was Margrét als etwas ganz Besonderes ansieht. „Der entscheidende Punkt ist, dass wir, wenn wir über die Unterstützung der isländischen Landwirtschaft sprechen, die besondere Situation, in der wir leben, berücksichtigen müssen.“ Unter anderem was die Bodenqualität angeht, aber da sind wir tatsächlich dem, was man in Norwegen kennt, viel ähnlicher als in der EU. Daher ergibt ein Vergleich mit der Unterstützung innerhalb der EU kein korrektes Bild.“
Margrét sagt, dass die Unterstützung der Landwirtschaft in Island offiziellen Angaben zufolge etwa ein Prozent des BIP ausmacht, was einen höheren Prozentsatz als in vergleichbaren Ländern darstellt. Allerdings sind diese Zahlen falsch, da die Unterstützung der Zuchtarbeit in der Rinderzucht aufgrund eines Tippfehlers in den letzten Jahren um das Zehnfache überschätzt wurde.
Es entstand ein Fehler von über eineinhalb Milliarden.
Obwohl von Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation die Rede ist, fordert Margrét eine langfristige Sichtweise und eine Überprüfung unseres gesamten Ansatzes zur Agrarförderung. „Eine zufriedenstellende Leistung ist eine unumgängliche Voraussetzung für eine normale Einstellung von Mitarbeitern in der Landwirtschaft wie auch in anderen Branchen.“ Und um das Überleben – und damit auch die Rekrutierung – zu sichern, müssen zwei Dinge geschehen: einerseits die Produktionskosten zu senken und andererseits eine stärkere öffentliche Unterstützung.“