Die isländischen Hörbuchpreise, die Storytel Awards, wurden heute Abend im Rahmen einer Zeremonie verliehen.
Es handelt sich um eine jährliche Veranstaltung, bei der Hörbuchliebhaber, Verleger, Autoren und Leser gemeinsam die Veröffentlichung der besten Hörbücher des vergangenen Jahres feiern.
Eliza Reid geehrt
Es wurden Preise in fünf Kategorien sowie ein besonderer Ehrenpreis verliehen, mit dem Eliza Reid für ihren unschätzbaren Beitrag zur isländischen Literatur und Schrift ausgezeichnet wurde.
„Elíza hat sich für die Bedeutung der isländischen Literatur eingesetzt und dafür, dass die Nation Zugang zu übersetztem ausländischem Material hat, das ihren Horizont erweitert. „Sie hat sich aktiv für die Förderung isländischer Literatur und isländischer Schriftsteller im Ausland in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt“, heißt es in der Ankündigung.
Die Preisträger waren wie folgt:
Der beste Roman
Der Gedenkschrein
Autor: Kathryn Hughes
Übersetzung: Ingunn Snædal
Lesung: Katla Njálsdóttir, Álfrún Helga Örnólfsdóttir, Helga E. Jónsdóttir
„Der Gewinner in der Kategorie Romane ist Minningaskrínid von Kathryn Hughes in einer hervorragenden Übersetzung von Ingunnar Snædal. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, spannend und basiert auf wahren Begebenheiten.
Es dreht sich um drei Erzählerstimmen, und in diesem cleveren Hörbuch erhält jede Stimme ihren eigenen speziellen Vorleser, was die Qualität der Geschichte deutlich steigert und zu einem unvergesslichen Hörerlebnis führt. In Minningaskrínin wird das Potenzial des Hörbuchs voll ausgeschöpft.
Es ist eine Freude, Katla, Álfrúna und Helga zuzuhören. Ihre Lektüre ist natürlich, mühelos und fließend.“
Die beste süße Geschichte
Schlechten Geschmack
Autor: Guðrún Brjánsdóttir
Lesung: Arnmundur Ernst Backman
Kritik der Jury:
Ógåk von Guðrúna Brjánsdóttir ist eine beeindruckende, aber auch äußerst unterhaltsame zeitgenössische Geschichte, in der der Autor mit bekannten Themen wie Covid, Achtsamkeit und der Verzweiflung derjenigen spielt, die im Wellness-Wettbewerb der sozialen Medien führend werden.
In dem Buch treffen wir Hjalta, einen jungen Mann, der nach einer schwierigen Trennung in die Welt der Kakao-Meditationsclubs hineingezogen wird. Die Erzählung ist verspielt, aber auch ergreifend, da sie die Komplexität von Depression und Isolation hervorhebt.
Die Charaktere, insbesondere der verwirrte Hjalti, werden in Arnmund Ernst Backmans Lesung lebendig, die die Angst und die existenzielle Krise des jungen Mannes auf eine Weise einfängt, die ein gutes Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Das beste Buch für Kinder und Jugendliche
Er ist ein schlanker Tänzer
Autor: Gunnar Helgason
Lesung: Gunnar Helgason
Kritik der Jury:
„Hanni granni dansari ist ein äußerst unterhaltsames und lebendiges Hörbuch, in dem alles abgedeckt wird. Große Schauspiel- und Gesangsfreude prägt den Text und die Lektüre des Hörbuchs, doch der Hörfilm ist lebendig, da man Auszüge aus Liedern der Sängerinnen Selma Björnsdóttir und Väla Guðnadóttur hören kann.
Die energiegeladene Lektüre des Autors Gunnar Helgason hat nicht geschadet und die Jurymitglieder hatten viel Spaß beim Zuhören. Die Botschaft der Geschichte ist äußerst modern und dringlich: Wie wir uns in sozialen Medien verhalten, ist wichtig, und wie Stella in dem Buch entdeckt, haben unsere Handlungen Konsequenzen.
Es geht in die Tiefe, wobei Stellas Beziehung zu Freunden, Familie und einem möglichen Freund im Vordergrund steht. Mit anderen Worten: Die ganze Familie kann Spaß daran haben, das Hörbuch „Hanni granni dansari“ zu hören.“
Beste Sachliteratur
Justizmord
Autor: Sigursteinn Másson
Lesung: Sigursteinn Másson
Kritik der Jury:
„Nur wenige Kriminalfälle in Island haben im öffentlichen Bewusstsein einen so legendären Status wie die Fälle Guðmundar und Geirfinn. In „Righteous Murder“ ist von Anfang an klar, dass der Erzähler und Forscher Sigursteinn Másson viel harte Arbeit geleistet hat und über ein tiefes und persönliches Verständnis des Themas verfügt.
„Forensic Murder“ ist ein wirklich gut gemachtes Werk, dessen komplexer Ablauf klar und effektiv kommuniziert wird. Es ist nicht einfach, ein neues Gesicht für einen Fall zu finden, der wahrscheinlich der am meisten diskutierte Kriminalfall in der Geschichte Islands ist, aber hier gelingt es, nicht zuletzt, weil der Autor sich selbst in den Mittelpunkt des Fortschritts stellt und es so persönlich und informativ wird arbeiten. Mit dieser Serie gelingt es Sigurstein, dieses unbekannte Thema in einen neuen und spannenden Kontext zu bringen. Die Erzählung ist zugänglich und frei von Verwirrung.
Die Einbeziehung dessen, was zu dieser Zeit in der Welt geschah, in die Erzählung unterstützt den Fortschritt gut. Dies ist eine wertvolle Quelle für die Geschichte isländischer Kriminalfälle. Die Klangverarbeitung ist vorbildlich und trägt sowohl mit Effekten als auch mit sehr gut ausgewählten Stücken aus Liedern aus dieser Zeit, also aus den Siebzigern, deutlich zum Hörerlebnis bei. Sigursteins Lesart ist klar und bestimmt und passt gut zum Thema.“
Die beste Kriminalgeschichte
Hunger
Autor: Stefan Máni
Lesung: Rúnar Freyr Gíslason
Kritik der Jury:
„Hunger“ von Stefán Mána ist eine gruselige Kriminalgeschichte, in der die Verbindung zwischen einem mysteriösen Verschwinden und einem brutalen Mord am helllichten Tag eine spannende Kette von Ereignissen in Gang setzt, die die Schattenseiten der menschlichen Natur offenbart.
Bald beginnen sich die Leichen zu stapeln und es ist klar, dass Hörður und seine Kollegen bei der Polizei es mit Massenmördern zu tun haben, deren blutige Taten ein klares Zeichen eines gestörten und dunklen Geistes sind. Nach wie vor brilliert Rúnar Freyr Gíslason mit seiner Darstellung des verträumten Einzelgängers Hörður Grímsson und macht Lust, bei eingeschaltetem Licht ins Bett zu gehen.
Das Publikum und die Jury wählten den Gewinner
Vor der öffentlichen Wahl im Januar wurden die nominierten Bücher speziellen Fachjurys vorgelegt. Elva Ósk Ólafsdóttir, Schauspielerin und Vorleserin bei Storytel, war Vorsitzende der Jury, und die Jury bestand aus:
Für Belletristik und Sachbücher: Elva Ósk Ólafsdóttir, Jóhannes Ólafsson und Brynja Hjálmsdóttir.
Für Krimis und leichte Lektüre: Björn Halldórsson, Ingibjörg Iða Auðunardóttir und Einar Aðalsteinsson.
Für Kinder- und Jugendbücher: Örn Árnason, Rebekka Sif Stefánsdóttir und Sævar Helgi Bragason.
Die Jurys ließen sich von einer ganzheitlichen Sicht auf jedes Werk leiten, da eine sorgfältige Lektüre eines guten Textes und sogar eine klangliche Dekoration viel zum Leseerlebnis beitragen können. Daher seien nicht nur die Autoren belohnt worden, sondern auch die Leser der Hörbücher, heißt es in einer Mitteilung von Storytel.