In Neskaupstaður wird daran erinnert, dass ein halbes Jahrhundert seit den tragischen Ereignissen in der Stadt vergangen sein wird, als eine Schneelawine über die Siedlung fiel und 12 Menschen ihr Leben ließen.
Diese Ereignisse sind allgemein bekannt und wurden bereits hier auf den Seiten der Zeitung wiedergegeben, da es im Vorfeld des Weihnachtsfestes 1974 zu nationaler Trauer im Land kam.
Zu diesem Anlass fand ein Gedenkgottesdienst in der Norðfjörður-Kirche statt. Pfarrer Benjamín Hrafn Böðvarsson und Pfarrerin Jóna Kristín Þorvaldsdóttir leiten. Laut einer Anzeige der Gemeinde Fjarðabyggð singt der Chor der Norðfjörður-Kirche bei der Zeremonie zusammen mit Musikern aus Neskaupstaður. „Nach dem Gedenkgottesdienst findet um 18:00 Uhr ein Beleuchtungsgottesdienst auf dem Gedenkplatz statt. Von dort aus erfolgt ein leichter Spaziergang durch die Lawinenschutzanlagen und endet am Museum, wo heiße Schokolade und Donuts angeboten werden“, heißt es weiter.
In der Werbung werden die Einwohner der Gemeinde aufgefordert, morgen in ihren Häusern Friedenskerzen zum Gedenken an die Lawinenopfer anzuzünden. An dieser Stelle kann hinzugefügt werden, dass bei früheren Gedenkfeiern in Norðfjörður aufgrund der Naturkatastrophe zu diesem Zweck 12 Kerzen außerhalb der Kirche angezündet wurden.
Ein Berg in deinen Armen
Das Ehepaar Ólöf Þorvaldsdóttir und Logi Kristjánsson hat das Buch Ein Berg in deinen Armen kürzlich veröffentlich und es geht um die Lawinen und den Wiederaufbau nach der Katastrophe sowie um andere Dinge im Zusammenhang mit dem menschlichen Leben in Neskaupstaður, aber sie lebten 11 Jahre lang in der Stadt. Logi war Bürgermeister von Neskaupstaður und gleichzeitig Vorsitzende der Abteilung für öffentliche Sicherheit, als sich die Katastrophe ereignete.
Das Buch wird zweifellos ein bemerkenswertes Dokument über diese Ereignisse sein, aber Ólöf sagt, dass Logi in dem Buch von vielen Dingen erzählt, die noch nie in gedruckter Form erschienen sind. Ólof hat das Buch basierend auf Logis Bericht geschrieben.
„Logi beschreibt, wie die Annäherung an das Lawinengebiet war und erzählt von den Rettungsaktionen als ihr Manager, was noch nie zuvor gemacht wurde“, sagt Ólof, als Morgunblaðið mit ihr Kontakt aufnimmt. Die Unsicherheit in der Gegend war groß, da nicht klar war, ob die Lawinengefahr vorüber war oder nicht, aber Rettungsmaßnahmen notwendig waren.
„Man konnte die Berge nicht sehen, daher herrschte völlige Unsicherheit. Niemand konnte sagen, ob oder wo weitere Lawinen die Stadt treffen würden. Dies war in den ersten beiden Tagen der Fall. Allerdings wurde es erst später thematisiert und wird nun wohl zum ersten Mal nach diesen 50 Jahren öffentlich ausgesprochen.“