Titelfoto Mirjam Lassak: Lavaschutzmauer und dampfes Lavafeld an der Sundhnúks-Kraterreihe
Das Isländische Wetteramt hat heute eine aktualisierte Einschätzung zur Magma-Akkumulation und Landhebung in Svartsengi veröffentlicht. Die konstant fortschreitende Magma-Ansammlung in der Region deutet darauf hin, dass das Risiko eines Magmaflusses oder gar eines Vulkanausbruchs gegen Ende November zunimmt.
Bisher ist die seismische Aktivität im Bereich der Sundhnúks-Kraterreihe jedoch weiterhin sehr gering, wobei pro Tag nur einige kleinere Erdbeben registriert werden. Die Wetterbehörde hat kürzlich ihre Schätzung aktualisiert, wie viel Magma unter Svartsengi benötigt wird, um ein Ereignis auszulösen. Diese Einschätzung basiert auf neuen Modellrechnungen und aktuellen GPS- sowie Satellitendaten.
Erfahrungen aus vergangenen Ausbrüchen zeigen, dass ein Anstieg der seismischen Aktivität ein Indikator für zunehmenden Druck in der Magmakammer sein kann. Die Risikobewertung bleibt laut Wetterbehörde unverändert und gilt vorläufig bis zum 12. November.
Aufzeichnungen der GPS-Station SENG in Svartsengi seit dem 11. November 2023 im Norden, Osten und vertikal (oben, mitte, unten). Die untere Kurve zeigt Landhebung in Millimetern und die gestrige Messung (28. Oktober) wird als grüner Punkt angezeigt. Die roten Linien stellen die Zeitpunkte der Anfänge der letzten sechs Ausbrüche dar (18. Dezember 2023, 14. Januar, 8. Februar, 16. März, 29. Mai und 22. August 2024). Die blauen Linien stellen den Zeitpunkt der Magmaströme dar, die ohne einen Ausbruch stattgefunden haben (10. November 2023 und 2. März 2024).
In den Wochen vor den letzten beiden Vulkanausbrüchen in der Region nordwestlich von Grindavík wurde eine verstärkte seismische Aktivität beobachtet. Experten gehen davon aus, dass diese Zunahme an Erdbeben auf einen steigenden Druck in der Magmakammer hindeutet, was möglicherweise auf eine verkürzte Zeitspanne bis zum nächsten Vulkanausbruch hinweist.
Laut neuesten Einschätzungen sind die Daten aus vergangenen Magmaflüssen und Eruptionen nützlich, um festzustellen, wie viel Magma sich unter Svartsengi ansammeln muss, um ein weiteres Ereignis auszulösen. Dabei spielt die Zunahme seismischer Aktivität eine zentrale Rolle: Sobald ein Anstieg registriert wird und das Magmavolumen innerhalb kritischer Unsicherheitsgrenzen liegt, steigt die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Magmaflusses oder einer Eruption.
Fachleute schätzen, dass das Risiko für einen Ausbruch über mehrere Wochen hinweg erhöht bleiben könnte, wenn sich Magma weiter ansammelt und die seismische Aktivität zunimmt. In den kommenden Tagen und Wochen wird die Entwicklung weiterhin intensiv überwacht, um eine fundierte Risikoeinschätzung zu gewährleisten.