Eine Million Minuten – Nur für die ganz, ganz schönen Sachen
Warum hinterfragen Vera und Wolf Küper ihre bisherige Lebensweise und suchen nach einem neuen Modell für ihr Leben? Die Antwort darauf findet ihr im Film EINE MILLION MINUTEN. © Warner Bros.
Was würdet ihr mit einer Million Minuten machen? Das sind übrigens 694 Tage – und damit fast zwei Jahre.
Am 1. Februar 2024 kommt das Beziehungs- und Familien-Drama „Eine Million Minuten“ in die Kinos, basierend auf der wahren Geschichte einer Familie, die auf den Wunsch ihrer Tochter die Reise ihres Lebens antritt. Die erste Hälfte spielt in Thailand, die zweite Hälfte des Dramas wurde in Island gedreht. Wo in Island, das erfahrt ihr weiter unten.
Ich hatte die Gelegenheit, die Filmpremiere am 23. Januar im Zoopalast Berlin zu sehen. Deshalb zunächst ein paar Fotos davon, bevor ich zum Inhalt und zu Island komme.
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Von außen betrachtet ein glückliches Leben
Von außen betrachtet führen Vera und Wolf Küper mit ihren beiden Kindern Nina und dem einjährigen Sohn Simon ein wunderbares Leben. Sie haben eine schöne Wohnung in Berlin. Wolf (Tom Schilling) ist Biodiversitätsforscher bei den Vereinten Nationen und steht ständig unter Zeitdruck, was ihm nur begrenzte Zeit für seine Familie lässt.
Vera (Karoline Herfurth) arbeitet halbtags im Homeoffice als Bauingenieurin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Zusätzlich kümmert sie sich um den Haushalt und die Kinder. Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass ihre Ehe Probleme hat. Wie viele andere Paare auch jonglieren sie unglücklich zwischen Familienleben und Beruf hin und her, ohne dabei wirklich erfolgreich zu sein. Die Doppelbelastung bringt Vera an den Rand der Resignation.
Zubettgeh-Ritual ändert alles
Als bei Tochter Nina eine Entwicklungsverzögerung diagnostiziert wird, erkennen sowohl Wolf als auch Vera, dass dringend etwas verändert werden muss. Selbst der Kinderarzt empfiehlt dringend mehr gemeinsame Zeit für das Wohlergehen des Kindes. Bei einem abendlichen Zubettgeh-Ritual äußert Nina: “Ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten – nur für die ganz, ganz schönen Sachen.”
Dieser Satz bringt Wolf zum Nachdenken: Vielleicht ist es wichtiger, kostbare Momente miteinander zu erleben, als einer Bilderbuchkarriere hinterherzujagen? So entsteht die Idee einer gemeinsamen Reise von einer Million Minuten. Die Familie entscheidet sich, Überflüssiges zu verkaufen, um damit eine fast zwei Jahre lange Reise zu finanzieren.
Der Finger landet auf Thailand und bei den Elfen – In Island
Bei einem Dreh am Globus landet Ninas Finger zunächst auf Thailand und beim zweiten Versuch auf Island. Der Film spielt jeweils zur Hälfte in diesen beiden Ländern.
Im Island-Teil des Filmes unterstützt Vera als Bauingenieurin ihre Nachbarn. Ein Nachbar wird vom ehemaligen isländischen Fußballspieler Rúrik Gíslason gespielt. Vera blüht dabei beruflich auf und Wolf übernimmt mit zunehmender Frustration die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder.
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Immer wieder werden die Entwicklungsfortschritte der Tochter gezeigt und so auch ihr innigster Wunsch, zur Feuerwehr zu gehen. Dabei stolpert sie allerdings über motorische Fähigkeiten. Große Unterstützung und Mut kommt von einer zufälligen Begegnung in einem Restaurant. Die zufällige Begegnung wird vom Isländer Haraldur Ingi Þorleifsson gespielt, der ihr allen guten Mut machte, an ihren Traum der Feuerwehrfrau zu glauben. Spätestens, als das Feuerwehrauto vorfährt, bleiben auch eure Augen nicht mehr trocken, das garantiere ich euch!
Haraldur gehört zu den 200 Personen, die Ende Februar 2023 durch Elon Musk bei Twitter gekündigt worden. Vorher verkaufte er seine Firma Ueno an Twitter. Der Erlös betrug 100 Millionen Euro, die er in Form von Gehältern ausgezahlt haben wollte, um darauf in Island möglichst hohe Steuern zahlen zu können, um die Schul-, Gesundheits- und Sozialsysteme zu unterstützen, die ihm und anderen Menschen aus einkommensschwachen Familien zum Wohlstand verholfen hätten. Haraldur wurde mit einer Muskelschwäche geboren, die ihm seit seinem 25ten Lebensjahr an den Rollstuhl zwingt. Mit seinen Geldern ließ er außerdem seit dem Frühjahr 2021 in acht Monaten 100 Rollstuhlrampen in Reykjavik finanzieren, 1500 weitere sollen in ganz Island folgen.
Mein Resümee
Trotz eines teils klischeehaftem “Berlin-Mitte-Prenzlauer-Berg-Fokus”, spielt der Film nah an der Realität und regt zum Nachdenken an. Sind es First-World-Probleme oder in allen Schichten der Gesellschaft präsent? Wie viel Zeit möchten wir mit der Familie verbringen? Wie viel Zeit mit der Arbeit? Warum können wir das Irgendwann-Mal nicht einfach tun? Was sind die wichtigen Dinge im Leben? Entscheidet bitte für euch selbst.
Der Drehort in Island
Ich war sehr darauf gespannt, an welchen Orten der Film in Island gedreht wurde und ob ich sie auch erkennen würde. Mein Herz schlug schon in der ersten Sekunde höher, denn sofort erkannte ich den Hvalfjörður. Dort spielt das Drama fast den gesamten Island-Teil in einem Haus direkt am Ufer des Hvalfjörður. Nur zwei Häuser weiter nebenan verbrachten wir einen Teil unserer Island-Urlaube der vergangenen Jahre, das macht für mich den Film noch einmal besonders. Eine der letzten Szenen zeigt den Blick vom Aussichtspunkt des Hvalfjarðarvegur auf die Halbinsel Hvítanes mit dem alten Anlegesteg, der von der britischen Armee im zweiten Weltkrieg errichtet wurde. In einer kurze Szene erkennt man auch die Geothermie-Meeresbäder Hvammsvik direkt nebenan.
Wenn ihr in dem Ferienhaus direkt nebenan, in der Villa Fjordblick, meiner Lieblingsunterkunft in Island, einmal einen Teil eurer Eine Million Minuten verbringen möchtet, dann findet ihr sie hier beschrieben.