Kommt Erhöhung der Alkoholsteuern um 3,7% in Island? Arbeitgeberverband kritisiert Pläne
Island plant eine Erhöhung der Alkoholsteuern um 3,7 %. Der Arbeitgeberverband kritisiert die Pläne und fordert Änderungen, da die Abgaben bereits die höchsten in Europa sind.
Die Alkoholsteuern in Island gehören seit Jahren zu den höchsten in Europa – und sollen laut Haushaltsentwurf zum Jahreswechsel erneut um 3,7 Prozent steigen. Der isländische Arbeitgeberverband (FA) äußert jedoch Bedenken vor diesem Schritt und rät dem Parlament Alþingi, die geplante Erhöhung zu stoppen.
Alkoholsteuern in Island im europäischen Vergleich
Nach Angaben des Verbands liegen die Steuern auf Alkohol in Island um ein Vielfaches über dem europäischen Durchschnitt. So beträgt die Steuer auf Spirituosen fast das 23-Fache der EU-Mindeststeuer, bei Likörweinen sogar das 276-Fache. Selbst im Vergleich zu Ländern mit traditionell hohen Abgaben wie Norwegen, Finnland oder Irland liegt Island deutlich darüber.
Zum Vergleich: Die EU schreibt bei Spirituosen eine Mindeststeuer von 550 Euro pro Hektoliter reinen Alkohols vor. Bei Likörweinen liegt der Wert bei 45 Euro. Für leichten Wein existiert in vielen Mitgliedsstaaten gar keine Alkoholsteuer, sondern lediglich die Mehrwertsteuer.
Die Tabelle des Isländischen Arbeitgeberverbandes zeigt die Alkoholsteuern in europäischen Ländern im Vergleich.
Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus
Der Verband kritisiert, dass die extremen Steuern die Wettbewerbsfähigkeit der Gastronomie schwächen und sich negativ auf den Tourismus auswirken. Auch die wachsende isländische Alkoholproduktion sei betroffen. „Wir haben die Regierung mehrfach gefragt, was die extrem hohen Steuern rechtfertigt – doch eine Antwort gab es bisher nicht“, so der Verband.
Zudem werde Bier in Island pro Alkoholeinheit höher besteuert als leichter Wein, was insbesondere die heimischen Brauereien belaste. Hinzu kommt, dass Weine mit über 15 Prozent Alkoholgehalt in Island wie Wodka oder Spirituosen besteuert werden – eine Regelung, die der Verband als unzeitgemäß bezeichnet.
Vorschläge des Arbeitgeberverbandes
Um die Steuerlast zu senken und die Abgaben an europäische Standards anzupassen, legt der Arbeitgeberverband folgende Änderungen nahe:
Abschaffung der geplanten Steuererhöhung zum Jahreswechsel.
Anpassung der Biersteuer, sodass sie künftig nicht höher ist als die Steuer auf leichten Wein.
Einführung einer eigenen Kategorie für angereicherte Weine (15–20 % Alkoholgehalt) mit niedrigeren Steuersätzen.
Neudefinition von „leichtem Wein“, sodass Weine mit bis zu 17 % Alkoholgehalt eingeschlossen werden.
Ob das Alþingi diese Empfehlungen berücksichtigt, bleibt offen. Fest steht jedoch: Island bleibt auch weiterhin das Land mit den höchsten Alkoholsteuern Europas.
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