Die neu gegründete Fluggesellschaft Niceair beginnt ab übermorgen mit dem Verkauf von Flugticketsfür Verbindungen zwischen Akureyri und Kopenhagen. Der operative Start der Flüge ist für Februar geplant. Das Unternehmen setzt dabei bewusst auf ein langsames und kontrolliertes Wachstum.
Der deutsche CEO Martin Michael stellte die neue Niceair heute im Isländischen Luftfahrtmuseum in Akureyri vor. Nach eigenen Angaben handelt es sich um einen Neustart unter dem Namen Niceair 2.0. Ziel sei es, einen stabilen und nachhaltigen Flugbetrieb aufzubauen, anstatt schnell zu expandieren.
Niceair verfügt zunächst über keine eigenen Flugzeuge. Stattdessen sollen Maschinen von ausländischen Partnern geleast werden, um flexibel auf Nachfrage und Strecken reagieren zu können. Für die ersten Flüge nach Kopenhagen im Februar besteht eine Vereinbarung mit der dänischen Charterfluggesellschaft Air Seven. Eine langfristige Zusammenarbeit ist derzeit noch offen.
Geplant sind zunächst nur einzelne Flüge: Der erste Hinflug von Akureyri nach Kopenhagen ist für den 19. Februar 2026 vorgesehen, der Rückflug für den 22. Februar 2026. Weitere Termine stehen aktuell noch nicht fest. Ein Sommerflugplan soll im April vorgestellt werden.
Bei Niceair sind für jeden Fluggast ein Snack und ein Getränk im Ticketpreis enthalten. Zudem umfasst der Tarif fünf Kilogramm Handgepäck sowie 15 Kilogramm Aufgabegepäck, wie CEO Martin Michael auf der Pressekonferenz erklärte. Der Ticketverkaufsoll am 17. bzw. 18. Dezember 2025 starten.
Langfristig strebt Niceair an, ganzjährig zweimal wöchentlich zwischen Akureyri und Kopenhagen zu fliegen. Der angekündigte Einstiegspreis für die Strecke liegt bei rund 400 Euro, wobei Preisanpassungen nicht ausgeschlossen sind.
In einem zweiten Schritt plant Michael, die Verbindung während der isländischen Sommerferien zweimal pro Woche anzubieten. Nach seinen Angaben laufen dazu bereits Gespräche mit Reisebüros und Reiseveranstaltern.
Als dritten Schritt sieht Niceair den Aufbau regulärer Linienverbindungen vor, sofern der Markt entsprechend wächst. Die derzeit eingesetzte Boeing 737-800 mit 189 Sitzplätzen sei außerhalb der Ferienzeiten jedoch zu groß, weshalb die Strecke langfristig mit kleineren Flugzeugen bedient werden soll.
Michael zeigte Verständnis für die Skepsis vieler Beobachter. Die eingeschränkte Anfangsphase sei bewusst gewählt, um wirtschaftliche Risiken zu minimieren. Halbleere Flugzeuge seien weder finanziell sinnvoll noch nachhaltig.
Neben der Verbindung nach Island soll Niceair perspektivisch auch innerhalb Europas aktiv werden. Die deutschen Eigentümer des Unternehmens planen, künftig weitere Strecken innerhalb Kontinentaleuropas anzubieten, mit einem Schwerpunkt auf Abflügen aus Deutschland.
Die Aufzeichnung der Pressekonferenz kann hier angesehen werden: