Islands „erste Autobahn“ geht in Betrieb – neuer Abschnitt der Reykjanesbraut freigegeben
Ein neuer Teil der Reykjanesbraut ist ab sofort befahrbar – und gilt laut Infrastrukturminister Eyjólfur Ármannsson als Islands „erste Autobahn“. Der zweispurige Ausbau verbessert die Sicherheit und Kapazität.
Islands wichtigste Verkehrsader nimmt einen weiteren großen Schritt Richtung moderne Schnellstraße: Infrastrukturminister Eyjólfur Ármannsson hat gestern den neuen Schnellstraßenabschnitt der Reykjanesbraut zwischen Krýsuvíkurvegur und Hvassahraun für den Verkehr freigegeben. Damit ist die Verbindung von Hafnarfjörður bis Reykjanesbær nun vollständig zweispurig ausgebaut. Gemeinsam mit Bergþóra Þorkelsdóttir, der Direktorin der isländischen Straßenverwaltung, und Hafnarfjörðurs Bürgermeister Valdimar Víðisson markierte der Minister die Freigabe mit dem traditionellen Durchschneiden des Bands, wie aus einer Mitteilung des Infrastrukturministeriums hervorgeht.
Bei der Eröffnung sagte Bergþóra laut Visir, die „Reykjanesbraut sei die wichtigste Straße des Landes“. Eyjólfur erklärte daraufhin, dass die Straße durch den zweispurigen Ausbau zur „ersten Autobahn Islands“ geworden sei.
Bei der Eröffnung eines neuen zweispurigen Straßenabschnitts auf der Reykjanesbraut. Bergþóra Þorkelsdóttir, Generaldirektorin der isländischen Straßenverwaltung, Eyjólfur Ármannsson, Minister für Infrastruktur, und Valdimar Víðisson, Bürgermeister von Hafnarfjörður. BIld: Vegagerðin
Ausbau aus Sicherheitsgründen notwendig geworden
Die Verkehrsbelastung auf der Reykjanesbraut ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Trennung der Fahrtrichtungen galt daher als zentraler Baustein für mehr Sicherheit. Minister Ármannsson betonte, dass sich die Maßnahme bereits auf anderen Abschnitten als wirksam erwiesen habe – Unfälle würden reduziert, und die Kapazität reiche nun für das hohe Verkehrsaufkommen auf einer der am stärksten befahrenen Straßen des Landes aus. Dieser Ansatz solle auch bei künftigen Straßenprojekten fortgeführt werden.
Die Bauarbeiten liegen deutlich vor dem Zeitplan: Obwohl die vollständige Fertigstellung erst für Juni 2026 vorgesehen ist, konnte der Abschnitt nun bereits für den Verkehr geöffnet werden. Restarbeiten folgen im Winter und Frühjahr.
Das Projekt umfasst eine insgesamt 5,6 Kilometer lange Verbreiterung der Reykjanesbraut vom Krýsuvíkurvegur bis zum Ende der bisherigen vierspurigen Strecke bei Hvassahraun westlich von Straumsvík. Die Straße wurde auf getrennte Richtungsfahrbahnen (2+2) erweitert. Zudem wurde die problematische Kreuzung am ISAL-Aluminiumwerk korrigiert, neue Verbindungen nach Straumur und Álhella geschaffen sowie eine fehlerhafte Kreuzung in Rauðamel neu gebaut. Die Strecke erhielt außerdem verbesserte Zufahrten zum Hafen von Straumsvík und zum Pump- und Klärwerk, ergänzt durch Unterführungen. Für Fußgänger und Radfahrer wurden östlich des Aluminiumwerks zusätzliche Unterführungen eingerichtet. Beidseitig der Reykjanesbraut entstanden darüber hinaus neue Verkehrskontrollpunkte.
Video aus den Planungsunterlagen von Vegagerðin von 2023. Es zeigt die Bauarbeiten an der Reykjanesbraut zwischen Krýsuvíkurvegur und Hvassahraun
Titelbild: Neu errichtete Reykjanesbraut / Vegagerðin