Laut dem neuesten Update des isländischen Wetteramtes nimmt die Gefahr eines Vulkanausbruchs im Sundhnúk-Kratergebirge auf der Reykjanes-Halbinsel weiter zu. Ursache ist die anhaltende Magmaansammlung im Vulkansystem Svartsengi.
Stetige Magmaansammlung unter dem Vulkan Svartsengi
Die Magmaansammlung unter Svartsengi schreitet langsam, aber kontinuierlich voran. Solange sich Magma unter dem Vulkansystem ansammelt, bleibt die Wahrscheinlichkeit für einen Vulkanausbruch im Sundhnúk-Kratergebirge erhöht. Aufgrund der derzeit geringen Akkumulationsrate ist der genaue Zeitpunkt jedoch schwer vorherzusagen und mit einer Unsicherheit von mehreren Monaten verbunden.
Seit März 2024 hat das für eine Eruption notwendige Magmavolumen deutlich zugenommen. Zwischen den einzelnen Eruptionsphasen sammelten sich jeweils zwischen 17 und 23 Millionen Kubikmeter Magma an. Seit der letzten Eruption im Juli 2025 kamen bereits mehr als 18 Millionen Kubikmeter hinzu.
Die Grafik zeigt das Gesamtvolumen der Magmaansammlung unter Svartsengi seit Dezember 2023. Orangene Balken stehen für das zwischen einzelnen Magmaströmen oder Eruptionen angesammelte Volumen, der rote Balken für die seit der Eruption im Juli bis heute akkumulierte Magmamenge. Der grau hinterlegte Bereich markiert das seit März 2024 erforderliche Magmavolumen zur Auslösung einer weiteren Eruption. Grafik: IMO
Kaum seismische Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel
Trotz der zunehmenden Magmamenge bleibt die seismische Aktivität gering. In den vergangenen zwei Wochen wurden lediglich fünf Erdbeben registriert. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 1,9 ereignete sich am 17. Dezember zwischen Þorbjörn und Hagafell.
Risikobewertung bleibt bis Januar bestehen
Die Risikobewertung des Isländischen Wetterdienstes für den Vulkanausbruch Sundhnúk-Kratergebirge bleibt unverändert und gilt bis zum 6. Januar 2026. Die Behörden beobachten die Lage kontinuierlich und kündigten an, bei neuen Entwicklungen umgehend zu reagieren.
Schlechtes Wetter erschwert Vulkanüberwachung
Für die kommenden Tage werden anhaltende Südwindstürme und Regen auf der Reykjanes-Halbinsel erwartet. Diese Wetterbedingungen können die Genauigkeit von Glasfaser-, seismischen und Echtzeit-GPS-Messungen beeinträchtigen. Die Überwachung des Vulkansystems läuft dennoch rund um die Uhr weiter.