Erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs im Sundhnúk-Kratergebiet
Die vulkanische Aktivität im Sundhnúk-Kratergebiet erreicht einen kritischen Punkt, wie das Isländische Wetteramt in einer neuen Bewertung mitteilt. Aktualisierte Modellberechnungen zeigen, dass die Menge des unter Svartsengi angesammelten Magmas das gleiche Volumen erreicht hat wie vor dem letzten Ausbruch im November 2024. Experten des isländischen Wetterdienstes gehen davon aus, dass ein Vulkanausbruch jederzeit – möglicherweise sogar innerhalb weniger Stunden – beginnen könnte.
Möglicher Ausbruchsbereich identifiziert
Nach aktuellen Einschätzungen wird das Magma wahrscheinlich im Gebiet zwischen Sundhnúkur und Stóra-Skógfell an die Oberfläche treten. Die genaue Ausdehnung des betroffenen Gebiets hängt davon ab, ob sich die Vulkanspalten nach Norden oder Süden erstrecken. Bereits gestern Abend wurden in diesem Bereich mehrere kleine Erdbeben registriert, ein typisches Anzeichen für die bevorstehende Bewegung von Magma.
Kurzfristige Warnzeiten von 30 Minuten
Die wissenschaftlichen Analysen zeigen, dass die Vorlaufzeit für einen Ausbruch äußerst kurz sein wird. Mögliche Anzeichen sind kleine, intensive Erdbebenschwärme, Druckänderungen in den Bohrlöchern von HS Orka, Deformationen von Glasfaserkabeln und messbare Veränderungen an der Erdoberfläche. Die Warnzeit könnte auf nur 30 Minuten reduziert sein.
Erhöhtes Risiko in drei Zonen
Basierend auf den neuesten Berechnungen hat der Wetterdienst die Gefährdungsbewertung aktualisiert. Für die Zone Svartsengi (Zone 1) und die Sundhnúk-Kraterreihe (Zone 3) wurde das Risiko deutlich erhöht. Besonders kritisch ist Zone 3, wo das Risikoniveau nun als „hoch“ (rot) eingestuft wird.

Mögliche Auswirkungen eines Ausbruchs
Ein Ausbruch im Sundhnúk-Kratergebiet könnte gravierende Folgen haben:
- Giftige Gasemissionen in der Anfangsphase könnten bis zu einem Kilometer um die Eruptionsstelle gefährlich sein.
- Lava könnte innerhalb von weniger als anderthalb Stunden wichtige Verkehrswege wie Grindavíkurvegur oder Suðurstrandarvegur erreichen.
- Explosive Aktivitäten sind möglich, sollte Magma mit Grundwasser in Kontakt kommen.
Die Bewohner der Region, insbesondere in Grindavík, werden dringend aufgefordert, Vorsicht walten zu lassen. Bereits 2024 führten ähnliche Ereignisse zur schnellen Blockade sämtlicher Fluchtwege aus der Stadt.
Wissenschaftliche Beobachtungen laufen rund um die Uhr
Die seismische Aktivität in der Sundhnúk-Kraterreihe bleibt stabil, während das Land weiterhin leichte Hebungen zeigt. Laut Experten liegt das Magmavolumen bereits bei 90 % des Volumens, das den letzten Ausbruch auslöste. Der isländische Wetterdienst und die Behörden überwachen die Region weiterhin rund um die Uhr und werden bei Anzeichen eines Ausbruchs schnellstmöglich Warnungen ausgeben.
