Die Papageitaucherpopulation in Island ist bedroht. Das Ministerium für Umwelt, Energie und Klima appelliert in einer Pressemitteilung an Jäger und Restaurants, beim Fang und Verkauf von Papageitauchern Zurückhaltung zu üben. Ein Schutzplan soll die Art langfristig sichern.
Die Papageitaucherpopulation vor der Küste Islands ist in den letzten 30 Jahren drastisch zurückgegangen. Aus diesem Grund richten das Naturschutzinstitut und das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel einen dringenden Appell an Jäger und Gastronomiebetriebe: Sie sollen maßvoll mit der Jagd und dem Verkauf von Papageientaucherfleisch umgehen, um die gefährdete Art zu schützen.
Forschung bestätigt dramatischen Rückgang
Untersuchungen des Naturschutzinstituts haben ergeben, dass der Rückgang der Papageitaucherpopulation auf eine Kombination aus intensiver Fischerei und ungünstigen Umweltbedingungen, wie steigenden Meerestemperaturen, zurückzuführen ist. Diese Veränderungen haben die Verfügbarkeit der Hauptnahrungsquellen der Papageitaucher stark beeinträchtigt.
Die von unabhängigen Experten durchgeführte Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Fortsetzung der Jagd in bisheriger Form das Risiko birgt, die Population weiter zu dezimieren.
Appell an Jäger und Restaurants
Die Jagd auf Papageitaucher dient in Island traditionell auch der Belieferung von Restaurants. Das Ministerium fordert daher Jäger auf, maßvoll zu agieren, und appelliert an Gastronomiebetriebe, auf Papageitauchergerichte zu verzichten. Der Bestand ist zu fragil, um den regelmäßigen Verkauf nachhaltig gewährleisten zu können.
Zukunftsorientierter Schutzplan in Arbeit
Um die Papageientaucherpopulation langfristig zu sichern, wird derzeit ein neues Modell zur Bestandsverwaltung entwickelt. Dieses berücksichtigt die Auswirkungen der Meerestemperaturen und die Grenzen der Fischerei. Ziel ist eine nachhaltige Regulierung, die den Bestand schützt und gleichzeitig langfristig angepasste Fangmöglichkeiten schafft.
Das Ministerium macht jedoch deutlich, dass eine Rückkehr zu stabilen Beständen Zeit und vor allem Rücksichtnahme erfordert. Die Verantwortlichen appellieren an die isländische Gesellschaft und die Gastronomiebranche, gemeinsam zum Schutz dieser einzigartigen Vogelart beizutragen.
Titelfoto Papageitaucher an Hafnarholmi / Mirjam Lassak
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