Sturmflut gefährdet Eiderenten-Nistplätze auf Reykjanes
Ein heftiger Sturm Anfang des Monats setzte ein Nistgebiet der Eiderenten auf der Halbinsel Reykjanes unter Wasser. Die Zukunft der Nistplätze in Norðurkot II bei Sandgerði bleibt ungewiss.

Die Überschwemmungen des vergangenen Wochenendes haben das Nistgebiet von mehr als 2.300 Eiderenten-Nestern in Norðurkot II bei Sandgerði stark beschädigt. Die Region Nordurkot II war von einer ungewöhnlich heftigen Sturmflut betroffen, die weite Teile des Landes überflutete.
Pumpen im Dauereinsatz
Sigríður Hanna Sigurðardóttir, eine erfahrene Eiderentenzüchterin in Norðurkot II, berichtet im Interview mit Vikurfrettir, dass das Nistgebiet der Eiderenten komplett unter Meerwasser steht. Auf eigene Kosten versuchen die Bewohner nun, das Wasser mit einer benzinbetriebenen Pumpe vom Gelände zu entfernen. Diese leistet rund 10.000 Liter pro Stunde, reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die großen Wassermengen effektiv zu bewältigen.
Die Züchterin fordert die Unterstützung durch die öffentlichen Versorgungspumpen in Svartsengi, die mit einer weit höheren Kapazität ausgerüstet sind. „Die Kosten für Kraftstoff gehen bereits in die Zehntausende Kronen“, erklärt Hanna Sigga.
Große Unsicherheit vor der Nistsaison
In etwa einem Monat beginnt die Nist- und Legesaison der Eiderenten. Doch ob die Nistplätze rechtzeitig wiederhergestellt werden können, ist unklar. Hanna Sigga beschreibt die Situation als beispiellos: „Das Meer ist schon oft weit in die Bucht vorgedrungen, aber nichts war jemals so schlimm wie diesmal.“
Die Hauptsorge gilt dem Zustand der Nester. Es ist unklar, ob sie durch Schlamm unbrauchbar geworden oder durch das Gewicht des Wassers zerstört wurden.
Bedeutung für die Region
Das Nistgebiet von Norðurkot ist ein wichtiges Habitat für die Eiderente, die für ihre wertvollen Daunen geschätzt wird. Die Zerstörung der Nester könnte erhebliche Auswirkungen auf die Population in der Region haben.
Die Bewohner appellieren an die Behörden, Unterstützung bei den Wiederherstellungsarbeiten zu leisten und langfristige Maßnahmen zu ergreifen, um die Nistplätze vor zukünftigen Sturmfluten zu schützen.
Titelbild: vf.is