Der Geophysiker Ari Trausti Guðmundsson weist in einem Beitrag in der Facebook-Gruppe Jarðsöguvinir auf die Möglichkeit weiterer seismischer Aktivitäten und Driftbewegungen am Reykjanes-Rücken hin. Zudem bestehe die Chance, dass Magma in höhere Erdschichten aufsteigen und sogar einen erneuten Ausbruch verursachen könnte.
Seine Einschätzungen basieren auf der jüngsten Erdbebenserie bei Eldeyjardrangi, wo über 650 Erdbeben registriert wurden. Darunter waren 38 Erschütterungen mit einer Stärke von mehr als M3 und ein besonders starkes Beben mit über M5. Die Tiefenverteilung dieser Ereignisse, die häufig in Tiefen zwischen 10 und 20 Kilometern liegen, deutet laut Guðmundsson möglicherweise auf einen großen Tunneleinbruch und damit verbundene Rissbildungen hin.
„Es handelt sich hierbei jedoch um eine empirische Möglichkeit und keine Vorhersage,“ betont Guðmundsson und fügt hinzu, dass die aktuellen Erkenntnisse vor allem als Erinnerung an das seismische Potenzial der Region verstanden werden sollten.
Angesichts der anhaltenden Aktivität bleibt die Region ein wichtiger Fokus für weitere geophysikalische Untersuchungen.
Titelfoto: Erdbeben am Reykjanes-Rücken /vafri.is
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