Isländische Luftfahrtunternehmen müssen verstärkt nachhaltigen Flugtreibstoff (SAF) nutzen, um ihren internationalen Verpflichtungen zur Reduzierung der Emissionen internationaler Flüge nachzukommen.
Dies geht aus dem Bericht einer Arbeitsgruppe hervor, die im Februar 2023 von Guðlaugur Þór Þórðarson, Minister für Umwelt, Energie und Klima, eingesetzt wurde und deren Vorsitzender Guðrún Hafsteinsdóttir, Justizminister, war.
Die Angelegenheit wird besprochen in einer Mitteilung, die das Ministerium für Umwelt, Energie und Klima verschickte.
Könnte in diesem Land gemischten Kraftstoff produzieren
Der Bericht legt fest, dass der Energieaustausch bei internationalen Flügen ohne die Einführung von erneuerbarem Treibstoff nicht stattfinden wird und dass die Zugabe von nachhaltigem Flugtreibstoff durch Produktion in Island, durch Import oder beides erfolgen kann.
Es wird auch davon ausgegangen, dass nach dem Jahr 2035 neue Technologien zum Einsatz kommen, die herkömmliche Strahltriebwerke ersetzen werden. Kommt in diesem Zusammenhang insbesondere Wasserstoff in Betracht?
In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass der internationale Regulierungsrahmen internationale Flüge abdeckt und vor allem zwei europäische Modelle Anreize für den Energieaustausch in der Luftfahrt schaffen sollen.
Einerseits handelt es sich um einen Vertrag über das Emissionshandelssystem (ETS) der Europäischen Union, der einen Preis für Emissionen festlegt.
Allerdings ist es das jüngste ReFuel-Modell, das die Beimischung von erneuerbarem Treibstoff zum Kerosin vorschreibt.
Angenommen, es werden 172 MW installierte Wasserkraft benötigt
Die Arbeitsgruppe gibt in ihrem Bericht unter anderem folgende Empfehlungen:
- Es werden Voraussetzungen geschaffen, um den Zugang zu nachhaltigem Flugtreibstoff (SAF) hierzulande sicherzustellen.
- Es wird ein Mindestanteil erneuerbarer Energiequellen (ReFuel) im für internationale Flüge verkauften Flugtreibstoff gefordert.
- Es werden die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Erhebung einer Energieaustauschgebühr für jeden Passagier (sowohl auf Inlands- als auch auf internationalen Flügen) analysiert, die in einen Fonds fließt, der die Mehrkosten erneuerbarer Energiequellen subventionieren kann.
- Es wird sichergestellt, dass Ansichten zur Reduzierung der Emissionen und zum Einsatz von SAF in die tourismuspolitische Gestaltung einfließen und in die Ausarbeitung des tourismuspolitischen Aktionsplans bis 2030 einfließen.
- Der Zugang zu Subventionen wird allen Parteien, die eine SAF-Produktion in Island in Betracht ziehen, gewährleistet, beispielsweise durch das aktuelle Subventionsumfeld wie den Klimafonds/Energiefonds.
- Der Zugang zu Energie für die Produktion von SAF und dessen Transport zum Produktionsstandort wird gewährleistet
- Für die Windenergieerzeugung werden schnellstmöglich klare Rahmenbedingungen geschaffen, um das Stromangebot zu erhöhen.
Die Arbeitsgruppe weist außerdem darauf hin, dass die Produktion von Elektrokraftstoff in diesem Land einen erheblichen Energie-, Kohlenstoff- und Kapitalaufwand sowie Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Stromabnehmern erfordern wird.
Somit sind 172 MW installierte Wasserkraft bzw. 268 MW installierte Windkraft erforderlich, um Treibstoff zu produzieren, der im Jahr 2040 die Mindestbeimischungsverpflichtung für Elektrotreibstoff bei internationalen Flügen erfüllt.
Der Minister für Umwelt, Energie und Klima wird in einer Mitteilung zitiert, in der es heißt:
„Der Energiewende stehen spannende Zeiten bevor, da grüne Energie zunächst einmal die Flugzeugtriebwerke am Himmel antreiben wird.“ Die Energiewende in der Luftfahrt wird wie in anderen Bereichen schrittweise erfolgen. Der erste wichtige Schritt ist die Produktion und Nutzung von nachhaltigem Flugtreibstoff für konventionelle Flugzeugflotten in diesem Land und anderswo auf der Welt. Island verfügt über alle Mittel, um voranzukommen und zu Klimaproblemen beizutragen.“