Das bevorstehende Verbot der Europäischen Union zur Verwendung von Füllstoffen mit Mikroplastik in Kunstrasenfeldern kann große Auswirkungen auf die Nutzung und Erneuerung von Kunstrasenfeldern in europäischen Ländern haben, und Island ist keine Ausnahme.
Die Europäische Chemikalienagentur hat vor einigen Jahren vorgeschlagen, Einstreumaterialien mit Mikroplastik zu verbieten, da die Gefahr bestehe, dass das heute auf Kunstrasenplätzen verwendete Mikroplastik in die Umwelt freigesetzt werde. Im Vorschlag der Europäischen Kommission (EU) wird mit einer sechsjährigen Übergangsfrist bis zum Inkrafttreten des Verbots gerechnet, doch der Europäische Fußballverband (UEFA) hält die Übergangsfrist für viel zu kurz und drängt auf eine Verlängerung auf zehn bis zwölf Jahre. Bisher wurde keine andere akzeptable Lösung gefunden, die diese Füllstoffe ersetzen könnte.
Der isländische Fußballverband hat die Entwicklung dieser Probleme genau verfolgt und die Forderungen der UEFA und einzelner europäischer Länder nach einer längeren Übergangszeit unterstützt. Es gibt keinen Widerstand gegen das Verbot, aber es wird stark betont, dass den Ländern mehr Zeit zur Vorbereitung gegeben werden muss. Es ist von großem Interesse für rund 30.000 Fußballer hierzulande und nicht minder für die Eigentümer der Rasenplätze, die in den meisten Fällen die Gemeinden des Landes sind, aufgrund der potenziell hohen Kosten für die Erneuerung der Rasenplätze nach dem Verbot auferlegt.
Der kritische Moment ist gekommen, da der sogenannte REACH-Ausschuss der EU voraussichtlich Ende dieses Monats über das Verbot abstimmen wird. Künftig ist davon auszugehen, dass es im Juli endgültig bestätigt wird und im Spätsommer oder Herbst in Kraft tritt. Dann beginnt die Übergangsfrist, in der die Länder das betreffende Material ersetzen müssen.
KSÍ hat kürzlich die Regierung, die Ministerien, die Umweltbehörde und den isländischen Gemeindeverband auf das Problem aufmerksam gemacht und war mit Vertretern der UEFA in Kontakt, aber das Verbot würde 197 Kunstrasenplätze in Island betreffen.
Die Angelegenheit wird im heutigen Morgunblaði ausführlicher erörtert.