Sigurður Ingi Jóhannsson, Minister für Infrastruktur, hat Alþingi einen Vorschlag für eine parlamentarische Resolution zur Wohnungspolitik für die Jahre 2024–2038 zusammen mit einem Fünfjahres-Aktionsplan für die Jahre 2024–2028 vorgelegt.
Sigurður Ingi: Sigurður Ingi: „Zum ersten Mal hat die Regierung eine klare langfristige Politik in Wohnungsfragen festgelegt, was große Zufriedenheit hervorruft.“ Die Bevölkerung in Island wächst ständig und es herrscht Wohnungsmangel. Mit einer neuen Wohnungspolitik und einer sorgfältigen Planung der Wohnungsentwicklung reduzieren wir die wirtschaftliche Instabilität. Darüber hinaus fördern wir eine effizientere Verwaltung, damit Politik, Prioritäten und Maßnahmen in Wohnungsfragen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass jeder Zugang zu gutem und sicherem Wohnraum zu bezahlbaren Wohnkosten erhält, die den unterschiedlichen Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht werden.“
Ein zentrales Thema der Wohnungspolitik
Die größte gesellschaftliche Herausforderung in Wohnungsfragen in den kommenden Jahren besteht darin, ein ausreichendes Angebot an vielfältigem Wohnraum im Einklang mit der Umwelt sicherzustellen, um die Stabilität des Wohnungsmarktes zu fördern. Gleichzeitig gilt es, die Wohnsicherheit derjenigen zu erhöhen, die auf dem Wohnungsmarkt nur schwach vertreten sind, unter anderem durch die Förderung einer an der Zahlungsfähigkeit orientierten Wohnkosten. Unter den schwachen Standbeinen auf dem Wohnungsmarkt versteht man Einzelpersonen und Familien mit geringerem Einkommen und Vermögen, Erstkäufer, Haushalte mit hoher Lebensbelastung und solche, die unter einem Marktversagen auf dem Wohnungsmarkt leiden.
Um diese Herausforderungen anzugehen, wird vorgeschlagen, an den folgenden acht Schlüsselthemen zu arbeiten:
- Stabilität auf dem Wohnungsmarkt, wo ein vielfältiges Wohnungsangebot den Bedarf deckt.
- Effiziente Verwaltung im Bereich Wohnen, Infrastruktur und Planung.
- Klare Informationen über Wohnen, Infrastruktur und Planung auf Basis einer zuverlässigen technischen Infrastruktur.
- Wohnsicherheit und nationale Gleichheit in Wohnangelegenheiten mit sozialer Gerechtigkeit und gemischter Siedlung.
- Spezialisierte Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen im ländlichen Raum.
- Gezielte Wohnraumförderung, die auf diejenigen beschränkt ist, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind.
- Verbesserte Rechtslage und Wohnsicherheit für Mieter sowie verbesserte Echtzeitinformationen über den Mietmarkt.
- Nachhaltige Entwicklung, Qualität und Rückverfolgbarkeit im Bauwesen.
Eine Vision der Wohnungspolitik
Mit dem Vorschlag für einen Parlamentsbeschluss zur Wohnungspolitik wird erstmals eine umfassende Politik zu Wohnungsfragen auf nationaler Ebene vorgelegt, die darauf abzielt, Wohnsicherheit im weitesten Sinne für alle zu gewährleisten. Damit dies geschieht, müssen Richtlinien, Prioritäten und Maßnahmen in diesem Bereich gleichzeitig wirtschaftliche Stabilität, Wohnraum von hoher Qualität, Nachhaltigkeit, soziale Gleichheit und starke Beschäftigungsbereiche fördern. Auf diese Weise werden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass jeder Zugang zu gutem und sicherem Wohnraum mit bezahlbaren Wohnkosten hat, die den unterschiedlichen Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht werden. Die Wohnungspolitik soll daher den zentralen Herausforderungen gerecht werden, einen ausgewogeneren Wohnungsmarkt mit einem ständigen Angebot an vielfältigem Wohnraum entsprechend dem Wohnungsbedarf und den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes zu fördern; die Qualität, Sicherheit und Effizienz des Wohnens im Einklang mit der Umwelt steigern und sicherstellen, dass Bedürftige eine angemessene Wohnunterstützung erhalten. Dadurch wird das Grundrecht aller auf Wohnen unterstützt und Voraussetzungen für Wohlbefinden und aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geschaffen.
Die Wohnungspolitik basiert also auf Folgendem Vision der Zukunft in Wohnungsangelegenheiten: Stabilität herrscht auf dem Wohnungsmarkt, wo ein vielfältiges Angebot an Wohnungen den Bedarf im Gleichgewicht mit der Umwelt deckt. In einer gemischten Siedlung ist jedem ein sicheres und gutes Wohnen gewährleistet und die Wohnkosten sind überschaubar.
Ziele der Wohnungspolitik
In einem Vorschlag für einen Parlamentsbeschluss zur Wohnungspolitik werden folgende vier Ziele der Regierung in Wohnungsfragen dargelegt:
- Auf dem Wohnungsmarkt wird es ein Gleichgewicht geben, bei dem ein vielfältiges Angebot an Wohnungen den Bedarf deckt und die Entwicklung von Wohnraum und Mietpreisen stabil ist.
- Eine effiziente Verwaltung und ein verbessertes Arbeitsumfeld im Bauingenieurwesen tragen zu einer höheren Qualität, Sicherheit, Rückverfolgbarkeit und Effizienz der Wohnbebauung im Einklang mit der Umwelt bei.
- Den Bürgerinnen und Bürgern wird Wohnsicherheit und Gleichberechtigung in Wohnangelegenheiten geboten, indem mit gezielter Wohnraumförderung die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass jeder Zugang zu sicherem und bezahlbarem Wohnraum zu bezahlbaren Wohnkosten hat.
- Die Verfügbarkeit von Wohnungen trägt zu einem aktiven Arbeitsmarkt bei und unterstützt starke Stellensuchegebiete im ganzen Land.
Aktionsplan für fünf Jahre
Im Vorschlag für einen Parlamentsbeschluss zur Wohnungspolitik für die nächsten fünfzehn Jahre samt Aktionsplan für die nächsten fünf Jahre werden insgesamt 43 Maßnahmen vorgestellt, die die Ziele der Wohnungspolitik erreichen sollen. Neun davon fallen unter das Ziel des Ausgleichs des Wohnungsmarktes, 14 unter das Ziel einer effizienteren Verwaltung und der Wohnqualität im Einklang mit der Umwelt, 14 unter das Ziel der Wohnsicherheit und Gleichheit der Bürger in Wohnungsangelegenheiten und sechs darunter das Ziel, dass die Wohnungsversorgung zu einem aktiven Arbeitsmarkt im ganzen Land beiträgt.
Es wurde bereits viel getan
Insgesamt neun Gesetzentwürfe, die Teil der Maßnahmen im Vorschlag für einen parlamentarischen Beschluss zur Wohnungspolitik sind, werden entweder im Ministerium bearbeitet oder wurden Alþingi vorgelegt. Die Gesetzentwürfe unterstützen die Ziele, die der Politik zugrunde liegen.
Es wurden bereits rund 6.500 Wohnungen für Erstkäufer sowie Einkommens- und Grundstückseigentümer finanziert. Davon wurden rund 2.500 Wohnungen im neuen Wohnsystem nach nordischem Vorbild in Betrieb genommen. In den Jahren 2024 und 2025 wird mit einem deutlichen Anstieg der Spendengelder gerechnet, angestrebt wird jedoch der Bau von 2.800 statt 1.250 Wohnungen, davon 800 im Jahr 2023.
Darüber hinaus wurden rund 625 Wohnungen im Rahmen des Genossenschaftskredits finanziert, einer Ressource für Erstkäufer unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze. Davon wurden im Jahr 2023 bisher Kredite für rund 170 Wohnungen vergeben. Die Planungen gehen davon aus, dass im Jahr 2024 400 Wohnungen mit Affiliate-Darlehen finanziert werden.