In diesem Monat standen wichtige Fusionsverhandlungen im isländischen Finanzleben im Vordergrund. Íslandsbanki und Kvika banki befinden sich derzeit in Fusionsverhandlungen. Wenn die Fusion der Banken zustande kommt, entsteht das größte Finanzunternehmen des Landes. Gestern wurde bekannt, dass sich die Versicherungsgesellschaft VÍS und die Investmentbank Fossar in Fusionsgesprächen befinden. Während die ersten Gespräche als unerwartete Neuigkeiten galten, kann man das von den letzteren kaum behaupten. So berichtete Innherji kürzlich, dass der Vorstand der Versicherungsgesellschaft Anfang des Winters über die Möglichkeit einer Fusion mit Fossa gesprochen habe.
Schmaler Stapel Geschäftsbanken
Snorri Jakobsson, Geschäftsführer des Analyseunternehmens Jakobsson Capital, sagt, die obige Fusion sei anderer Natur. Bei der Fusion von VÍS und Fossa geht es eher um die Stärkung der Geschäftstätigkeit der Unternehmen, während es bei der Fusion zwischen Kvika und Íslandsbanki eher darum geht, Synergien in einem bestimmten Bereich zu erzielen. Darüber hinaus sind Fusionen im isländischen Geschäftsbankenmarkt viel komplizierter als im Investmentbanking-Markt. „Die schwedische Wettbewerbsbehörde (SKE) hat den Geschäftsbankenmarkt als oligopolistischen Markt eingestuft, und alle Fusionen innerhalb dieses Marktes sind daher sehr schwierig. Entscheiden sich Íslandsbanki und Kvika für eine Fusion, muss SKE entscheiden, ob und in welcher Form die Fusion genehmigt wird oder nicht. Dieser Prozess dauert lange und es könnte ein ganzes Jahr dauern, bis in der Angelegenheit ein Abschluss erzielt wird.“
Die isländische Gesetzgebung gibt den Geschäftsbanken aufgrund ihrer makroökonomischen Bedeutung ein sehr enges Wachstumsfenster. „Der Geschäftsbankenmarkt bietet auf ausländischer Basis nicht viel Wachstum. Es wäre sehr schwierig für die isländische Zentralbank, die Banken zu unterstützen, wenn sie große Geschäfte im Ausland hätten, wie sie es vor dem Zusammenbruch getan haben“, sagt Snorri. Schließlich gibt es im Bankgeschäft einen enormen Skaleneffekt, und daher ist es am rentabelsten, nur eine Geschäftsbank in Island zu betreiben, wenn nur betriebliche Überlegungen berücksichtigt werden.