Die Fußballwelt hat in den letzten 24 Stunden der Legende von Manchester United und England, Sir Bobby Charlton, ihren Respekt erwiesen.
Charlton, der gestern Morgen im Alter von 86 Jahren friedlich verstarb, nachdem bei ihm im Jahr 2020 Demenz diagnostiziert worden war, gewann während seiner 17-jährigen Karriere im Old Trafford drei Premier-League-Titel, einen FA Cup und einen Europapokal für Manchester United. Anschließend erzielte er in 106 Spielen 49 Tore für die englische Nationalmannschaft und gewann 1966 Englands bislang einzigen Weltmeistertitel.
Habe ihn in London spielen sehen
Halldór Einarsson in Henson ist einer der Isländer, die Sir Bobby Charlton trafen. Halldór wurde 1947 geboren, während Bobby Charlton zehn Jahre zuvor geboren wurde. Halldór sah ihn damals in London spielen, traf ihn aber später unter eher ungewöhnlichen Umständen in Reykjavík.
Mbl.is sprach mit Halldór und am ehesten fragte er den Fußballbegeisterten zunächst, wie gut Bobby Charlton im Fußball sei.
„Bobby Charlton war von Natur aus ein großartiger Spieler, absolut großartig.“ Er tritt dem Team schon in jungen Jahren bei und überlebt den Flugzeugabsturz am 6. Februar 1958. Mit dem linken Fuß werden sie zum Besten. Täusche einen guten Spieler vor. Er gehörte zu den Menschen, die nie auf den Ball schauen mussten. Der Ball war einfach da.
Er hatte gute Tritte und erzielte oft beeindruckende Tore. Dann hatte er ein Kissen dabei wie zum Beispiel Nobby Stiles. Wenn man ein so unbeschwerter und talentierter Spieler ist wie Bobby Charlton, braucht man natürlich ein Polster dabei. Er war ein Schlüsselspieler in dieser Mannschaft, die 66 die Weltmeisterschaft gewann. „Er wird als einer der besten Spieler der Fußballgeschichte in Erinnerung bleiben“, sagt Halldór und fährt fort.
Ich habe ihn einmal in einem Spiel gegen Fulham gesehen, es war im Craven Cottage in London. Dann waren Charlton, George Best und Nobby Stiles und diese Helden alle im Team.“
mbl.is/Golli
Anordnung in einem Duschbad
Halldór brachte damals zusammen mit seinen Teamkollegen in Knattpyrnufélagin Val die Mannschaft von Manchester United in dieses Land.
„Seine Mannschaft kam hierher und wir einigten uns darauf, dass sie in Uniform mit Henson an der Spitze spielen sollten, und der Abschluss dieser Angelegenheit fand nun in einem Duschraum in Laugardalsvellinur statt“, sagt Halldór und lacht.
„Ich wollte also einige der Jungs kennenlernen, die mit ihm im Weltmeisterteam waren, aber das kommt natürlich nicht in Frage“, sagt Halldór abschließend.
Ein Blumenmeer am United Trinity Memorial außerhalb von Old Trafford. Ehemalige Spieler von Manchester United; George Best, Denis Law und Bobby Charlton zieren das Stück.
AFP/Jon Super
Fußballmanager und Vorstandsmitglied
Nach seiner Spielerkarriere bei Manchester United wurde Bobby Charlton zum Manager von Preston North End befördert. Er leitete das Team von 1973 bis 1975 ohne besonderen Erfolg. Er selbst zog in seiner zweiten Saison bei Preston die Fußballschuhe aus und erzielte in 38 Spielen acht Tore für die Mannschaft, zu diesem Zeitpunkt näherte er sich jedoch der 40.
Bobby Charlton wurde ab den 1980er Jahren Vorstandsvorsitzender von Wigan und übernahm dort 1983 die Position des Interimsmanagers. 1984 wurde ihm dann ein Sitz im Vorstand von Manchester United angeboten. Er saß bis 2020 im Vorstand des Unternehmens.
Spieler und Fans haben gestern, am Tag des Todes von Sir Bobby Charlton, Sheffield United und Manchester United ihren Respekt erwiesen.
AFP/Justin Tallis
Sir Bobby
Charlton wurde 1966 zum Spieler der Weltmeisterschaft ernannt und gewann im selben Jahr den Ballon d’Or. Er wurde 1967 und 1968 Zweiter beim Ballon d’Or. Insgesamt erhielt Bobby Charlton 53 Einzelauszeichnungen für seine Leistungen auf dem Feld. Er wurde 1994 vom Britischen Empire adoptiert und wird seitdem als Sir Bobby Charlton in Erinnerung bleiben.
Sir Bobby Charlton winkt den Fans vor dem Freundschaftsspiel zwischen Manchester United und den Yokohama F Marinos im Nissan-Stadion in Yokohama im Juli 2013 zu.
AFP/Kazuhiro Nogi
Ein Mythos, an den sich viele erinnern
Die Fußballwelt hat ihren Respekt erwiesen. Was haben bekannte Persönlichkeiten der Fußball-Community seit gestern über die Charlton-Legende gesagt?
Gary Linekerehemaliger englischer Stürmer und Experte:
„Für mich ist er der beste Spieler, den England je hatte.“
Alan Shearerehemaliger englischer Stürmer und Experte:
„Er war nicht nur ein toller Torschütze, er hat auch tolle Tore geschossen.“ Wenn jemand sehen möchte, wie man einen Ball kickt, sollte er sehen, wie Sir Bobby Charlton es gemacht hat.
David Beckhamehemaliger Spieler von Manchester United und England:
„Sir Bobby war der Grund, warum ich die Chance bekam, für Manchester United zu spielen. Ich schulde ihm alles.
Gary Neville, ehemaliger Spieler von Manchester United und England. Aktueller Experte:
„Eines der wahren ‚Busby Babes‘“ Er gewann Titel in der Jugendmannschaft und gewann dann mit der ersten Mannschaft den Europapokal. Er wurde Weltmeister und später Vorstandsmitglied des Vereins. Es besteht kein Zweifel, dass er Englands größter Spieler und größter Botschafter war. Champion auf und neben dem Feld.“
Wayne Rooneyehemaliger Spieler von Manchester United und England:
„Er gewann die Weltmeisterschaft 1966 und den Europapokal 1968, nach allem, was er im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz von 1958 durchgemacht hatte. Er ist eine absolute Legende des Spiels.“
Pep Guardiola, ehemaliger Spieler von Barcelona und Spanien. Aktueller Trainer von Manchester City:
„Ein großer Verlust für Manchester United sowie für den englischen und europäischen Fußball.“ Eine große Legende. Wir haben heute die Premier League wegen Spielern und Leuten wie ihm.“
Geoff HurstCharltons englischer Teamkollege, der im WM-Finale 1966 einen Hattrick erzielte:
„Traurige Nachrichten. Wir werden ihn nie vergessen, ebenso wenig wie die Fußballgemeinschaft. Ein toller Partner und Freund. England wird ihn weit über die Fußballgemeinschaft hinaus vermissen.“
Prinz William von GroßbritannienPräsident des englischen Fußballverbandes:
„Sir Bobby Charlton. Englischer Meister. Europameister. Weltmeister Sentilmann. Eine Legende, die für immer in Erinnerung bleiben wird. Danke, Sir Bobby.“