Heute feiern die Isländer den ersten Tag des Sommers, ein bedeutender Feiertag mit tiefen Wurzeln in der Geschichte und Kultur des Landes. Dieses Jahr macht der Tag seinem Namen alle Ehre: Sonnenschein und milde Temperaturen prägen das Wetter in vielen Teilen Islands.
Ein Feiertag mit jahrhundertealter Tradition
Der erste Sommertag, sumardagurinn fyrsti, ist eine uralte Tradition, die auf den altnordischen Kalender der Wikinger zurückgeht. In diesem Kalender wurde das Jahr in zwei Jahreszeiten unterteilt – Sommer und Winter. Der Sommer begann mit dem ersten Tag des Monats Harpa, einem von sechs Sommermonaten. Seit 1971 ist der erste Sommertag ein gesetzlicher Feiertag, der stets auf einen Donnerstag fällt.
Gleðilegt sumar! – Einen schönen Sommer!
Im 20. Jahrhundert war es üblich, sich zu diesem Anlass Postkarten zu schicken und sich gegenseitig einen „glücklichen Sommer“ zu wünschen. Dieser Brauch symbolisiert die Freude über das Ende der entbehrungsreichen Winterzeit. Früher wurde das Alter der Menschen in Island daran gemessen, wie viele Winter sie überstanden hatten – jeder überlebte Winter war ein Grund zum Feiern.
Rückkehr der Natur und der Vögel
Mit dem Sommerbeginn kehren auch die Zugvögel nach Island zurück, darunter die beliebten Papageitaucher, die beispielsweise an den Klippen von Látrabjarg oder Borgarfjördur eystri beobachtet werden können.
Feste und Paraden zum Sommerbeginn
Der erste Sommertag wird in Island ausgiebig gefeiert. Viele Geschäfte bleiben geschlossen, während landesweit Paraden, Feste und Outdoor-Aktivitäten die Menschen in Feierlaune versetzen. Auch die Grillsaison wird vielerorts offiziell eröffnet – ein Anlass, der Isländer jeden Alters begeistert.
Wenn ihr heute in Island seid, solltet ihr euch auf die festliche Stimmung einlassen und den Beginn des isländischen Sommers in vollen Zügen genießen. Gleðilegt sumar!
Titelfoto: Ein Sommertag in den Westfjorden / Mirjam Lassak