Was sich in den letzten Wochen und Monaten am Flughafen Leifur Eiríksson abgespielt hat, sorgt für Aufregung und Empörung. Isavia verschärft nun Maßnahmen im Taxibereich des Flughafens Keflavík: Konsequenzen für rund 100 Taxifahrer wegen Verstößen gegen die Regeln.
Neue Taxiregeln am Flughafen Keflavík: Konsequenzen und Kontroversen
Am Flughafen Keflavík hat die Einführung neuer Taxiregeln für erhebliche Spannungen gesorgt. Isavia, die Betreibergesellschaft des Flughafens, hat nun einen Mitarbeiter angestellt, der den Taxistand überwacht, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Hintergrund sind Verstöße von etwa 100 Taxifahrern, meist Ausländer, die für schuldig befunden wurden, gegen die Vorschriften verstoßen zu haben.
Zum 1. Mai werden neue Maßnahmen eingeführt, um die Bedingungen im Taxibereich zu entschärfen. Während der Stoßzeiten wird ein fester Mitarbeiter am Taxistand sein, um Passagieren zu helfen und die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.
Gewaltandrohungen und Spannungen unter Fahrern
Die Lage eskalierte in den vergangenen Monaten zunehmend, als mehrere Taxifahrer mit meist ausländischem Hintergrund, einheimsichen Fahrern Prügel androhten. Dies führte zu einem Klima der Angst und Unzufriedenheit unter den Fahrern und Passagieren. Isavia betonte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um Ordnung am Taxistand sicherzustellen und Vertrauen wiederherzustellen.
Vergewaltigungsfall erschüttert das Vertrauen
Ein besonders erschütternder Fall wurde im Februar 2024 bekannt: Ein Taxifahrer, Mohamed A., holte eine Frau aus einem Restaurant in Hafnarfjörður ab, brachte sie jedoch nicht nach Hause. Stattdessen fuhr er sie zum Haus seines Freundes Amir B. in Kópavogur. Dort vergewaltigten die beiden Männer die Frau, die sich aufgrund von Trunkenheit und Schläfrigkeit nicht wehren konnte.
Das Bezirksgericht Reykjanes verurteilte Mohamed A. und Amir B. letzte Woche zu jeweils zweieinhalb Jahren Gefängnis. Der Vorfall hatte erhebliche mediale Aufmerksamkeit erregt, da Mohamed A. nach seiner Verhaftung weiterhin als Taxifahrer arbeitete. Erst nachdem die Polizei die Lizenz entzog, wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen.
Einheimische Taxifahrer verlieren ihren vertrauten Raum an muslimische Taxifahrer
Der Hammer kam gestern in den Abendnachrichten der isländischen Rundfunkgesellschaft: Ein Taxifahrer berichtete, dass ihm der Zugang zu dem Aufenthaltsraum verweigert wurde, da dieser nun für Gebetszwecke von muslimischen Fahrern genutzt werde. Noch empörender: Isländische Taxifahrer dürfen dort nicht einmal die Toilette benutzen! Diese Nachricht brachte die Isländer auf die Barrikaden – und die Empörung in den sozialen Medien war berechtigt riesig.
Ein skandalöser Vorfall, der den Höhepunkt in einer Reihe von Vorfällen durch ausländische Taxifahrer markiert: Ausländische Taxifahrer beten im Schuppen, während ihre isländischen Kollegen ausgeschlossen werden. Und als wäre das nicht genug, verweigerte ein Mann, der im Schuppen betete, einem Reporter den Zugang – mit der Erklärung, es handle sich um Privatbesitz.
Isavia wollte das nicht kommentieren, greift aber ein und plant, allen Taxifahrern Zugang zu einem Raum zu gewähren – jedoch nicht zu einem normalen Aufenthaltsraum, sondern zu einem Raum, der nun als Cafeteria für Taxifahrer genutzt werden soll.
Isavia reagiert
In einem Interview mit Vísir versuchte Guðjón Helgason, Informationsbeauftragter von Isavia, die Wogen zu glätten. „Dieser Schuppen war immer für alle Taxifahrer gedacht, die Zugang zum Taxistand am Flughafen haben. Wir möchten, dass er auch als Cafeteria genutzt wird. Wir werden die Situation genau überwachen“, erklärte er.
Kritik am isländischen Taximarkt: „Wilder Westen“ und mangelnde Kontrolle
Ein Taxifahrer kritisierte den isländischen Taximarkt in einem Interview mit dem Radiosender Bylgjan. Er verglich die Zustände nach der Einführung des neuen Taxigesetzes 2022 mit dem Wilden Westen. Er warf Isavia Untätigkeit vor, die von ausländischen Taxifahrern zu Anarchie und Vorfällen wie Erpressung und Nötigung geführt habe.
Strengere Vorschriften und mögliche Fahrverbote
Ab Mai gelten klare Regeln für Taxifahrer. Verstöße wie das Ablehnen von Fahrten, fehlende Preislisten oder mangelnde Unterstützung der Fahrgäste können zu temporären oder dauerhaften Fahrverboten führen. Besonders schwere Vergehen, wie Gewalt, ziehen ein dauerhaftes Verbot nach sich.
Erhöhung der Taxigebühren verschoben
Isavia plante, die Gebühr für Taxifahrer von 490 ISK auf 990 ISK zu erhöhen, um zusätzliche Sicherheitskräfte finanzieren zu können. Nach Gesprächen mit Taxifahrern und anderen Beteiligten wurde diese Erhöhung jedoch verschoben. „Die Gebühr wurde seit zehn Jahren nicht angepasst, daher besteht ein gewisser Preisdruck“, erklärte Guðjón.
Mit diesen Maßnahmen will Isavia die Sicherheit und das Passagiererlebnis am Flughafen Keflavík deutlich verbessern und auf die Kritik von Fahrgästen sowie Taxifahrern eingehen.
Die neuesten Entwicklungen und die zunehmenden Spannungen am Flughafen Keflavík werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich sowohl Taxifahrer als auch Passagiere gegenübersehen.