Geplanter Windpark in Mosfellsheiði: Sichtbarkeit, Kritik und Umweltbedenken
Der isländische Energiekonzern Orkuveitan plant auf der Mosfellsheiði den Bau eines Windparks mit bis zu 210 Meter hohen Windturbinen. Das Projekt, das derzeit der isländischen Planungsbehörde vorgestellt wird, umfasst 15 Turbinen und könnte von weiten Teilen des Hauptstadtgebiets sichtbar sein, berichtet RUV. Die Standortwahl liegt westlich von Hengill, nördlich von Suðurlandsvegur und südlich von Nesjavallavegur.
Einfluss auf Landschaft und Tourismus
Eine Analyse des Projekts zeigt, dass die Auswirkungen auf die Landschaft, den Tourismus und Outdoor-Aktivitäten als erheblich negativ eingestuft werden. Besonders kritisch wird die Sichtbarkeit der Windräder von Þingvellir aus gesehen, einem beliebten Tourismusziel.
Kritik von Berufspiloten
Die isländische Berufspilotenvereinigung äußert Bedenken hinsichtlich der Flugsicherheit. Laut Jón Hörður Jónsson, Vorsitzender des Sicherheitsausschusses, stellen die bis zu 210 Meter hohen Windräder und die durch sie verursachten Turbulenzen eine „ernste Bedrohung“ dar. Dies könnte sich negativ auf Trainingsflüge, Sichtflugrouten sowie die Hubschrauberflüge der Küstenwache auswirken.

Bau und Umweltbedenken
Das Baugebiet liegt in einem Wasserschutzgebiet, sodass strikte Vorschriften zum Schutz des Grundwassers gelten. Jede der geplanten Windkraftanlagen benötigt rund 5.000 Quadratmeter Lagerfläche, was etwa der Größe eines Fußballfeldes entspricht. Der Materialtransport soll über Þorlákshöfn erfolgen, verbunden mit dem Bau neuer Zufahrtsstraßen.
Weitere Projekte in der Region
Neben dem geplanten Windpark plant Orkuveitan ein weiteres Kraftwerk mit 20 Turbinen in Lyklafell. Das norwegische Unternehmen Zephyr prüft zudem den Bau von bis zu 30 weiteren Windturbinen in der Gegend. Insgesamt könnten in der Region Mosfellsheiði bis zu 65 Windkraftanlagen entstehen.
Öffentliche Konsultation bis 28. April
Bis zum 28. April können Bürger über das Planungsportal der isländischen Regierung Kommentare zu den Plänen abgeben. Der Rahmenplan sieht jedoch vor, dass die Entscheidung über das Projekt möglicherweise direkt an die zuständige Gemeinde weitergeleitet wird, falls ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wird.
Das Projekt bleibt umstritten – nicht nur aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und die Flugsicherheit, sondern auch wegen der geringen Rentabilitätsprognosen.