Die Staatsanwaltschaft hat am 14. April die Entscheidung des Polizeichefs der Westfjorde bestätigt, die Ermittlungen gegen Stein Ove Tveiten, CEO von Arctic Fish, sowie den Vorstand des Unternehmens einzustellen, wie die Polizei auf Facebook mitteilt. Hintergrund ist der Vorfall im August 2023, bei dem Zuchtlachse aus einer Fischfarm in Patreksfjörður entkamen.
Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Frage, ob der CEO und der Vorstand für den Vorfall strafrechtlich verantwortlich gemacht werden könnten, da angeblich keine ausreichenden Vorkehrungen für die Fischhaltung getroffen wurden. Bereits im Januar 2025 hatte der Polizeichef die Ermittlungen eingestellt, da keine ausreichenden Beweise für eine Verurteilung vorlagen.
Berufungen und Untersuchung
Nach der ersten Entscheidung des Polizeichefs wurde diese von 23 Beschwerdeführern, darunter die isländische Lebensmittel- und Veterinärbehörde (MAST), mehrere Fischereiverbände und die Sängerin Björk Guðmundsdóttir, angefochten. Im April 2024 wies die Staatsanwaltschaft die Polizei an, den Fall erneut zu untersuchen. Auch nach dieser zweiten Untersuchung blieb der Polizeichef bei seiner Einschätzung und verwies erneut auf mangelnde Beweise.
Ein erneuter Einspruch der Lebensmittel- und Veterinärbehörde sowie des Fischereiverbands Blönda und Svartá führte letztlich zu einer endgültigen Überprüfung durch die Staatsanwaltschaft. Diese bestätigte nun die Einschätzung der Polizei, dass die vorhandenen Verfahren der Fischfarm angemessen waren und keine vorsätzliche oder fahrlässige Verantwortung des CEOs oder des Vorstands festgestellt werden konnte.
Kritik an der Polizei zurückgewiesen
In den Medien wurde die Arbeit der Polizei der Westfjorde teils scharf kritisiert. Anwälte von Fischereiverbänden warfen dem Polizeichef Inkompetenz und mögliche Interessenskonflikte vor. Die Staatsanwaltschaft wies diese Vorwürfe zurück und erklärte, die Ermittlungen seien korrekt durchgeführt worden.
Darüber hinaus bestätigte die Staatsanwaltschaft die Entscheidung, den Nationalen Verband der Fischereiverbände nicht in die Falldaten einsehen zu lassen, da keine ausreichenden Interessen nachgewiesen worden seien.
Der Fall ist damit abgeschlossen, und weitere Kritik an der Polizei der Westfjorde dürfte kaum noch Gehör finden.
Foto: Fischfarm in den Westfjorden / Mirjam Lassak