Britischer Geschäftsmann bietet Millionen für Fischereirechte in Island
Das Unternehmen Six Rivers, im Besitz des britischen Milliardärs Jim Ratcliffe, hat ein Angebot über 2,07 Millionen Euro (280 Millionen ISK) für die Pacht der Fischereirechte am Fluss Svalbarðsá in Þistilfjörður für zehn Jahre unterbreitet.
Das Angebot sieht eine jährliche Pachtzahlung von 170.000 Euro vor. Zusätzlich bietet Six Rivers 20.000 Euro für Landgewinnung sowie 170.000 Euro für die Renovierung der bestehenden Angelhütte. Alternativ schlägt das Unternehmen den Bau einer neuen Angelhütte vor, die nach Ablauf der Pacht im Besitz von Six Rivers bleiben soll. Eine kostenlose Eigentumsübertragung des neuen Gebäudes an den Fischereiverein könnte im Rahmen der Verhandlungen ebenfalls diskutiert werden.

Entscheidung liegt beim Fischereiverband
Der Fluss Svalbarðsá gehört mehreren Parteien. Laut Dividendenregister gibt es neun Anteile an den Fischereirechten. Die Gemeinde Langanesbyggð besitzt knapp 49 % der Rechte durch die Grundstücke Flautafell, Kúðá 1 und Kúðá 2. Jim Ratcliffe ist bereits Eigentümer von Land in der Region, das 17,5 % der Fischereirechte umfasst.
Júlíus Þröstur Sigurbjartsson, Vorstandsvorsitzender des Langanesbyggð Land Fund, betont, dass die Entscheidung über das Angebot bei Veiðifélag Svalbarðsá, dem örtlichen Fischereiverband, liege: „Six Rivers reicht Angebote ein, weil sie wissen, dass der aktuelle Pachtvertrag bald ausläuft.“, sagt er den Fiskifrettir von VB.
Aktuelle Pacht bis Sommer 2026
Derzeit ist das Unternehmen Hreggnasi Pächter der Fischereirechte am Svalbarðsá. Der Vertrag läuft noch bis Sommer 2026.
„Die derzeitige Fischerhütte ist eigentlich in sehr gutem Zustand“, sagt Júlíus. Dennoch favorisiert Six Rivers den Bau eines neuen Gebäudes, ähnlich ihrer luxuriösen Lodge am Fluss Miðfjörður, die auf exklusive Kundschaft ausgerichtet ist.
Lokale Meinungen gespalten
Jim Ratcliffe hat bereits mehrere erstklassige Lachsfischflüsse im Nordosten Islands übernommen. Seine Aktivitäten sorgen regelmäßig für Diskussionen. Während einige die Investitionen begrüßen, sehen andere sie kritisch. „Es gibt dazu unterschiedliche Meinungen, wie zu fast allem anderen auch“, so Júlíus abschließend.
Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium. Es bleibt abzuwarten, wie Veiðifélag Svalbarðsá über das Angebot entscheidet.
Titelfoto Þistilfjörður / Mirjam Lassak