Das Büro des Ministerpräsidenten hat ein Koordinierungsteam für die Aufnahme von Flüchtlingen eingerichtet. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Koordinierung und einen Überblick über die wichtigsten Projekte und Herausforderungen in diesem Bereich zwischen Ministerien, Institutionen und Kommunen zu fördern. Das Team soll drei Jahre lang arbeiten.
Am Vorabend der Gründung des Teams beauftragte der Premierminister Ende letzten Jahres ein Expertenteam des Ministeriums und des Zivilschutzes mit der Bewertung der Koordinierung der Maßnahmen innerhalb des Kabinetts in Bezug auf die Aufnahme von Flüchtlingen in diesem Land.
Ziel war es, die Einschätzung von Schlüsselakteuren und Experten innerhalb der Verwaltung zu den wichtigsten Herausforderungen in der Thematik zu erhalten und zu analysieren, welche Aspekte des Verwaltungssystems durch besondere Maßnahmen gestärkt werden könnten. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Bewertung gehörte, dass Ministerien, Institutionen, lokale Behörden und andere Interessengruppen eine unschätzbare Arbeit geleistet haben, indem sie die Aufnahme und Unterbringung einer großen Zahl von Flüchtlingen sichergestellt haben. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat zugenommen und verlief insgesamt gut, gleichzeitig wird aber nach weiteren Abstimmungen in der Thematik gefragt, um den Überblick an einem Ort zu gewährleisten, die Effizienz und Flexibilität des Aufnahmesystems zu verbessern sowie die Qualität und Verbreitung von Informationen.
Diesem Ruf wird nun mit der Position des Koordinationsleiters und der Ernennung eines Koordinationsteams entsprochen.
Das Rekrutierungsverfahren für den Koordinator, das Anfang dieses Monats angekündigt wurde, ist nun im Gange, ebenso wie die Ernennung des Koordinationsteams. Die Vorbereitung des Teams wurde in Absprache mit den am Empfang beteiligten Ministerien und Institutionen begonnen, und es wird erwartet, dass bald ein Koordinator seine Arbeit aufnehmen wird. Das Team wird den Ministerausschuss für Einwanderung und Flüchtlinge regelmäßig über den Stand der Dinge informieren.
Noch nie kamen mehr Flüchtlinge ins Land als jetzt. Bisher haben in diesem Jahr rund 1.300 Personen internationalen Schutz beantragt, im vergangenen Jahr waren es rund 4.500 Antragsteller. Die Zahl vom 1. Januar 2022 bis März 2023 ist größer als die Gesamtzahl aller Personen, die internationalen Schutz in Island für einen Zeitraum von sechs Jahren von 2016 bis 2021 beantragt haben.