Olafur Ragnar Grimsson, der Präsident von Island, erklärte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass Gordon Brown, der ehemalige Premierminister des Vereinigten Königreichs, sich bei den Isländern für seine Handlungen im Oktober 2008 entschuldigen sollte.
„Wenn Gordon Brown ein ehrenhafter Mann sein will, sollte er sich dafür entschuldigen, dass er der Welt gesagt hat, Island sei ein bankrottes Land“, sagte Grimsson.
Browns Maßnahmen trugen nur sehr wenig zur Verbesserung Islands bei, ausländische Unternehmen stellten den Handel mit isländischen Partnern ein und der IWF erwog, einen Teil seines Rettungspakets zurückzuhalten.
Neben Grimssons Meinung zu Browns Vorgehen konzentriert sich das Interview auch auf die Icesave-Thematik und seine Entscheidung, die Genehmigung des Icesave-Gesetzes im Januar 2010 zu verweigern. Grimsson erklärte, dass dies aus politischer und verfassungsrechtlicher Sicht die wichtigste Entscheidung sei, die er habe während seiner Karriere gemacht hat und dadurch den isländischen Steuerzahlern viel Geld gespart hat.
Darüber hinaus geht das Interview auch auf Islands Verhandlungen mit der Europäischen Union ein. Grimsson sagte, der Hauptgrund für den Antrag Islands auf EU-Mitgliedschaft sei die Tatsache, dass es nach dem Zusammenbruch seines Bankensystems für das Land auf Dauer unmöglich scheine, eine eigene Währung zu behalten.
Grimsson fuhr jedoch fort: „Wir haben gesehen, wie sich Länder der Eurozone von einer Krise in die nächste bewegten. Das hat das Bild verändert.“ Er sagte, es müsse möglich sein, dass Island der Europäischen Union beitritt, ohne den Euro einzuführen, und nannte Polen und Dänemark als Beispiele.
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