Die Wetterbehörde hat ihre Risikobewertung aktualisiert, die bis zum 3. Oktober gültig bleibt und weitgehend unverändert ist. Wichtige Änderungen betreffen die Risiken durch Rissbewegungen und das Einstürzen von Erdreich in Risse, die für fast alle Bereiche herabgestuft wurden.
Das Lavabett bleibt weiterhin extrem heiß, was zu einer hohen Gefahr in den Gebieten führt, in denen beim letzten Ausbruch Lava geflossen ist. Außerdem wird in diesen Bereichen eine erhebliche Gasverschmutzung durch das Lavabett festgestellt. Die Gefahr durch magmatisches Gestein hat hingegen einen historischen Tiefstand erreicht.
Im Gebiet 4 – Grindavík – wurde das Gesamtrisiko auf der Gelben Stufe eingestuft, während das Risiko durch Spaltenstürze als „erheblich“ gilt.
Die Wetterbehörde weist darauf hin, dass das Grindavík-Komitee daran arbeitet, gefährliche Bereiche in Grindavík zu sichern und zu markieren. Diese Maßnahmen wurden in der Risikobewertung jedoch nicht berücksichtigt.
Zusätzlich zur Risikobewertung durch die Wetterbehörde gibt es weitere Faktoren, die das Risiko eines Aufenthalts in der Stadt beeinflussen, wie etwa begrenzte Fluchtwege, Reparaturen von Rissen, einstürzende Gebäude und beschädigte Stromleitungen.
Laut der Mitteilung des Wetteramtes zeigen GPS-Daten, dass die Landhebung in Svartsengi und die darunterliegende Magmaansammlung in konstantem Tempo voranschreiten. Dieses Muster ähnelt den Beobachtungen während der letzten Magmaflüsse und Ausbrüche in der Sundhnúks-Kraterserie.
Sobald sich genügend Magma angesammelt hat, könnte ein weiterer Magmafluss oder Ausbruch erfolgen. Der genaue Zeitpunkt lässt sich schwer vorhersagen, jedoch deuten die bisherigen Ausbrüche darauf hin, dass in den nächsten Wochen keine größeren Entwicklungen zu erwarten sind.
Die Polizei von Suðurnes weist Touristen an den Hauptaussichtspunkten auf die Warnschilder hin, die auf die Gefährlichkeit der Region hinweisen. Besonders das Gebiet südlich von Vogar und der Reykjanesbraut wurde in der Vergangenheit nach Bomben durchsucht und gilt weiterhin als mit aktiven und inaktiven Sprengstoffen kontaminiert.
Der Polizeipräsident appelliert an Tourismusanbieter und Reiseführer, ausländische Touristen darauf hinzuweisen, dass sie unbedingt auf markierten Wanderwegen bleiben sollen. Die Lavagebiete sind derzeit für Besucher gesperrt, und es gibt keine organisierten Parkplätze oder touristischen Einrichtungen in diesen Bereichen.
Titelfoto: Mirjam Lassak