Schwedens Verteidigungsminister Sten Tolgfors ist angesichts anhaltender Enthüllungen über die geheimen Waffengeschäfte des Landes mit Saudi-Arabien zurückgetreten. Tolgfors sagte Reportern am Donnerstag (29. März), dass er seit einiger Zeit über einen Rücktritt nachdenke, dass aber der aktuelle Medienzirkus der Wendepunkt sei.
„Ich habe heute auf Anfrage von Sten Tolgfors beschlossen, Sten Tolgfors abzulösen [of his duties]“, sagte Premierminister Fredrik Reinfeldt in der Pressekonferenz. Er fügte hinzu, dass die Infrastrukturministerin Catharina Elmsäter-Svärd nun vorübergehend die Position besetzen werde.
„Hinter dem Rücktritt steckte keine Intrige“, sagte Tolgfors. „Ich bin glücklich, Teil einer Armee gewesen zu sein, die ich sehr schätze. Aber meine Energie hat begonnen zu schwinden. Und die mediale Aufmerksamkeit der letzten Wochen hat das Fass zum Überlaufen gebracht.“
Der Premierminister lobte Tolgfors für seine Bemühungen, den Übergang des schwedischen Militärs von der Wehrpflicht zu einer stärker auf Missionen basierenden Taskforce zu unterstützen.
„Sten hat hart und zielorientiert gearbeitet und der Haushalt des Militärs ist ausgeglichen. Sten Tolgfors verdient dafür Anerkennung“, sagte Reinfeldt laut The Local. Er fügte hinzu, dass die Austrittsentscheidung des Ministers nicht „ausschließlich wegen der Diskussionen um Saudi-Arabien“ getroffen worden sei.
Die Nachricht kommt nach Enthüllungen, dass das schwedische Militär geheime Pläne ausgeheckt hatte, um beim Bau einer Waffenfabrik in Saudi-Arabien zu helfen und Überwachungsausrüstung bereitzustellen, damit der Prinz sein Volk ausspionieren konnte. Diese Woche stellte sich auch heraus, dass ein Beamter der schwedischen Verteidigungsforschungsagentur darum ersuchte, Dokumente im Zusammenhang mit den Verhandlungen nicht aufzubewahren, um Tolgfors zu „schützen“.