Ab dem 1. Juni 2025 wird Strætó, der öffentliche Nahverkehrsdienst in Island, kein Bargeld mehr als Zahlungsmittel akzeptieren. Stattdessen setzt das Unternehmen auf digitale Zahlungsmethoden und den Ausbau von Verkaufsstellen für Fahrkarten, um den Bedürfnissen von Fahrgästen ohne Smartphone gerecht zu werden.
Die Entscheidung ist im Protokoll der Strætó-Vorstandssitzung unter dem Punkt „Ausmusterung der Busse“ dokumentiert. Wie der Geschäftsführer von Strætó bei der Sitzung des Regionalverbands am 31. Januar betonte, ist der Anteil der Bargeldeinnahmen an den Fahrgelderlösen in den vergangenen Jahren stark gesunken.
Ausbau des Verkaufsstellennetzes
Bereits seit Dezember 2024 können Fahrgäste in allen Strætó-Bussen im Hauptstadtgebiet kontaktlos mit Kreditkarte bezahlen. Ab Februar 2025 soll der Ticketverkauf auf Schwimmbäder in Reykjavík, Kópavogur und Seltjarnarnes ausgeweitet werden. Auch Geschäfte und Hotels werden in das Netz der Wiederverkäufer eingebunden, um den Zugang zu Fahrkarten zu erleichtern.
Marketingkampagne und Änderungen für Fahrgäste
Strætó plant eine umfassende Marketingkampagne, um die Öffentlichkeit über die Umstellung aufzuklären, berichtet Morgunbladid. Parallel dazu hat das Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen, wie die Einführung von Bußgeldern für Fahrgäste ohne gültige Fahrkarte. Zudem wurden die Ticketpreise zu Jahresbeginn leicht angehoben.
Rückgang von Bargeld in Island
Die Entscheidung von Strætó steht im Kontext eines allgemeinen Trends in Island: Der Anteil des Bargelds am Bruttoinlandsprodukt sank von 2,1 % Ende 2022 auf 1,8 % Ende 2023. Im Umlauf befanden sich Ende 2023 knapp 76 Milliarden Kronen in bar – ein Rückgang von 5 Milliarden gegenüber dem Vorjahr.
Mit diesen Maßnahmen zeigt Strætó einen klaren Schritt in Richtung einer bargeldlosen Zukunft und passt sich dem veränderten Zahlungsverhalten der Bevölkerung an.
