(Ulme haarlos)
Im Jahr 2020 war eine Ulme in Múlakoti in Fljótshlíð 20,54 Meter hoch. Damit reiht er sich in die Gruppe der Baumarten ein, die hierzulande eine Höhe von zwanzig Metern erreichen. Mittlerweile gibt es zehn davon und sie sind in alphabetischer Reihenfolge benannt: Alaska-Esche, Ulme, Blaufichte, Degli, Europäische Lärche, Bergzypresse, Rotfichte, Russische Lärche, Sitka-Fichte und Stockkiefer. Einige weitere Arten nähern sich der Zwanzig-Meter-Marke: Waldkiefer, Hängebirke, Grau-Erle, Blau-Erle und Esche. Ulme ist eine Baumart, der in Island beispielsweise als Straßenbaum mehr Beachtung geschenkt werden könnte, da sie windresistent ist und auch Salz und Luftverschmutzung gut verträgt.
Ulme ist ein gebräuchlicher Name für mehrere Dutzend Arten von Laubbäumen aus der Familie der Ulmen, die in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre, vom Polarkreis und südlich des Äquators, wachsen. Dabei handelt es sich um Bäume, die oft 30–40 Meter oder mehr hoch werden können. Was wir umgangssprachlich Ulme nennen, ist die Art, die den wissenschaftlichen Namen trägt Ulme haarlosist die häufigste Ulmenart in Nordwesteuropa und die einzige, die in Island gediehen ist. Im Hauptstadtgebiet gibt es hübsche Ulmen, die wahrscheinlich dänischen Ursprungs sind. Sie können zu majestätischen Bäumen werden, sind aber kalkliebend und besonders für südliche Länder geeignet. Auch die Ulme aus Beiarn auf dem 67. nördlichen Breitengrad in Norwegen ist hier angekommen. Es ist vollkommen winterhart, aber spätwüchsig und oft dürr. Für manche mag dies sogar eher ein Vorteil als ein Nachteil sein, etwa im Garten oder in der Nähe von Straßen und Plätzen, wo es vor allem darauf ankommt, dass die Bäume gesund und gedeihen, weniger aber darauf, dass sie sehr groß werden.
Guter Windwiderstand
Hier handelt es sich um eine Art, der in diesem Land mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden könnte, nicht zuletzt der nördlichen Art aus Norwegen. Ulmen sind in der Regel einstämmige Bäume mit einer breiten, schirmförmigen Krone, die ihnen ein charakteristisches Aussehen verleiht, sodass sie auch über große Entfernungen, sei es im Wald oder im Garten, gut zu erkennen sind. Die Herbstfarben sind wunderschön gelb. Ulme ist eine interessante Art zur Steigerung der Vielfalt und zur Verschönerung der Umwelt, da sie mit ihrer gewölbten Kronenform die einheitliche Form anderer Baumarten aufbricht.
Die Art wurde in vielen Teilen des Landes getestet und hat sich sogar an den unwahrscheinlichen Orten, an denen sie verfügbar ist, als erfolgreich erwiesen, solange sie über genügend Feuchtigkeit und fruchtbaren Boden verfügt. Hierzulande wächst die Ulme langsam aber sicher, wenn sie keinen Erschütterungen wie Hagel oder Schneefall ausgesetzt ist.
Die Stärke einer Ulme liegt nicht zuletzt in der guten Windfestigkeit der Art, die hierzulande nicht zuletzt in städtischen Gärten sehr geschätzt wird. Es lohnt sich, dem Ulmenanbau im städtischen Raum, auch als Straßenbaum, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Blätter der Ulme sind dicht und halten daher Windschäden viel besser stand als einige andere Arten, wie zum Beispiel die Alaska-Esche. Darüber hinaus verträgt die Ulme Salzzuflüsse aus dem Meer und ebenso Luftverschmutzung. Eine weitere Hauptstärke der Ulme ist das Holz, das im Baugewerbe gefragt ist, da es schön ist und oft einen schönen braunen Kern hat, aber auch leicht und stark ist. In den 1960er und 1970er Jahren wurden beispielsweise Innentüren, Innenräume und sogar Wand- und Deckenverkleidungen in isländischen Häusern häufig mit sogenannter Goldulme furniert, einem hellgoldenen Holz aus einer bestimmten Ulmenhybridart. Ulme X Hollandica ‚Wredei‘.
Hier weitgehend sturmfrei
Alkunn ist eine Ulmenkrankheit, eine von Borkenkäfern zwischen den Bäumen übertragene Pilzkrankheit, die in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Ulmen in Europa weitgehend auslöschte. Auch an der Westküste und in Neuseeland verursachte Asthma große Schäden. Es war schwierig, europäische Ulmen oder Exemplare mit einer Resistenz gegen die Ulmenkrankheit zu finden. Es ist jedoch gelungen, sowohl in Europa als auch in Nordamerika Sorten zu züchten, die gegen die Krankheit resistent sein sollen, unter anderem durch die Entnahme von genetischem Material asiatischer Ulmenarten mit natürlichem Schutz gegen diese Krankheit. Mittlerweile gibt es eine Auswahl solcher Sorten im Anbau sowohl im Osten als auch im Westen des Ozeans, darunter auch Hybriden mit der Europäischen Ulme. Allerdings steigt die Beliebtheit der Art nur langsam wieder, was wahrscheinlich an dem schlechten Ruf liegt, den die Ulme nach dem Absterben der Bäume im letzten Jahrhundert bekam, nicht zuletzt an den eleganten Straßenbäumen, die vielerorts in europäischen Städten großen Eindruck hinterließen.
Bisher ist die Ulmenkrankheit noch nicht im Land angekommen, ebenso wenig wie die anderen Hauptbedrohungen, die die Art befallen, wenn man die Ulmenblattlaus ausschließt. Es kann im Laufe des Sommers die Blätter der Bäume schädigen und ihr Aussehen beeinträchtigen, ist ansonsten aber ungefährlich. Reife Arten sind Zwischenwirte für Ulmenblattläuse, daher ist es nicht ratsam, in der Nähe von Ulmen Rillen anzubauen.
Wenn der Ulmenanbau richtig durchgeführt wird, dürfte diese Art in der Lage sein, zunehmend die Straßen und Plätze isländischer Stadtgebiete zu schmücken, aber auch für Freude und mehr Vielfalt in den Parks und Wäldern des Landes zu sorgen.