Die Deformationsrate im Gebiet Svartsengi hat sich weiter verlangsamt und entspricht nun wieder der Geschwindigkeit vor Beginn des jüngsten Ausbruchs am 1. April. Trotz der geringeren Deformationsrate setzt sich die Magmaansammlung in der Region fort, was das Risiko wiederkehrender Magmaströme oder potenzieller Eruptionen in der Sundhnúk-Kraterreihe erhöht.
Das isländische Wetteramt beobachtet die Entwicklung der Magmaansammlung weiterhin genau. Basierend auf den neuesten Daten wurde die Risikobewertung aktualisiert und bleibt bis zum 6. Mai unverändert.

Gefährdungsbeurteilungskarte des Isländidchen Wetteramtes unverändert, gültig bis 6. Mai
Anhaltende seismische Aktivität entlang des Magmatunnels
Entlang des Magmatunnels, der sich am 1. April gebildet hatte, werden weiterhin erhebliche mikroseismische Aktivitäten gemessen. In der vergangenen Woche wurden durchschnittlich rund 100 Erdbeben pro Tag registriert, wobei die meisten eine Stärke von weniger als 1 aufwiesen, teilt das Wetteramt mit. Das stärkste Beben der letzten Woche hatte eine Magnitude von 1,7.
Neben der Aktivität am Magmatunnel wurden auch am Fagradalsfjall leichte seismische Aktivitäten festgestellt. Die günstigen Wetterbedingungen der vergangenen Tage ermöglichten es dem Messnetz, selbst kleinste Erdbeben zu erfassen, die sonst vom Wetterrauschen überdeckt worden wären.
Erdbebenkarte zeigt aktuelle Aktivitäten
Eine aktuelle Karte zeigt die Erdbebenaktivitäten der letzten Woche auf der Halbinsel Reykjanes. Die meisten Erschütterungen wurden entlang des Magmatunnels und an der Westseite des Fagradalsfjall gemessen. Die Farbgebung der Karte verdeutlicht den zeitlichen Verlauf: Rötliche Punkte stehen für Beben der letzten 24 Stunden, während blaue Punkte Ereignisse von vor etwa einer Woche darstellen.
Titelfoto Svartsengi / Mirjam Lassak

Das isländische Wetteramt mahnt zur Wachsamkeit und wird die geophysikalischen Entwicklungen weiterhin intensiv beobachten.