Die Direktorin von Landvernd, dem isländischen Umweltverband, Björg Eva Erlendsdóttir, fordert verstärkte Maßnahmen zur Überwachung der Halbinsel Reykjanes. Nach jüngsten Erdbeben und Warnungen der Polizei in Suðurnes betont sie, dass touristische Attraktionen keine Gefahr für Besucher darstellen dürfen.
Gefahr an beliebten Touristenzielen
Die Polizei von Suðurnes hatte Fotos veröffentlicht, die Gefahren an zwei beliebten Touristenorten dokumentieren. Am Valahnúkur wurden Risse entdeckt, während sich in der Nähe der Brücke zwischen den Kontinenten ein Loch gebildet hat. Beide Orte ziehen jährlich zahlreiche Besucher an, doch die Erdbebenaktivität in der Region erhöht das Risiko für Touristen.
Vulkan-Nationalpark als Lösung
Björg Eva sieht großes Potenzial in der Einrichtung eines speziellen Vulkan-Nationalparks auf Reykjanes. „Dieses Gebiet ist ein einzigartiges Naturjuwel mit großartigen Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten“, sagt sie im Interview mit RUV. „Ein Vulkan-Nationalpark könnte nicht nur für Sicherheit sorgen, sondern auch ein bedeutender Anziehungspunkt für Touristen werden.“
Ein solcher Nationalpark könnte einen Großteil der Halbinsel umfassen und durch seine Nähe zur Hauptstadt Reykjavík sowie dem internationalen Flughafen Keflavík leicht zugänglich sein. „Die Region könnte durch eine verbesserte Infrastruktur, wie sichere Wanderwege, klare Beschilderung und umfassende Sicherheitsvorkehrungen, ihr enormes Potenzial ausschöpfen“, so Björg Eva.
Schutz des bestehenden Nationalparks erforderlich
Teile der Halbinsel stehen bereits unter Schutz des Reykjanes-Nationalparks, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Doch laut Björg Eva ziehen sich die verantwortlichen Gemeinden zunehmend aus der Pflege und Verwaltung des Parks zurück. „Es gibt dringende Probleme, die angegangen werden müssen, um den Schutz und die Zugänglichkeit des Parks zu gewährleisten“, betont sie.
Die Forderung nach einem Vulkan-Nationalpark unterstreicht die Notwendigkeit, das empfindliche Gleichgewicht zwischen Naturerlebnis und Sicherheit in dieser geologisch aktiven Region zu wahren.
Titelfoto Reykjanesviti / Mirjam Lassak
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