Das extreme Wetter im vergangenen Jahr hat deutliche Spuren in der isländischen Landwirtschaft hinterlassen. Experten und Landwirte berichten, dass in diesem Frühjahr weniger Lämmer geboren werden als in früheren Jahren.
Rückgang der Lammzahlen in betroffenen Regionen
Ein Mitarbeiter der Fetalzählung erklärt bei RUV, dass in den Regionen, die besonders von der Kältewelle des letzten Jahres betroffen waren, mit einem deutlichen Rückgang der Lammzahlen zu rechnen ist. Auf einigen Farmen fehlen mehrere hundert Lämmer im Vergleich zu einem normalen Jahr.
„In den Gebieten, die den schlimmsten Frühling erlebt haben, ist die Fruchtbarkeit der Schafe spürbar gesunken“, berichtet Gunnar Björnsson, ein erfahrener Landwirt und Fetalzähler aus Öxarfjörður. Ultraschalluntersuchungen zeigen dort deutlich weniger trächtige Mutterschafe mit zwei oder drei Lämmern.
Folgen des extremen Winters
Die Auswirkungen des ungewöhnlich langen und kalten Winters sind weitreichend. Auf vielen Höfen mussten die Schafe im Frühjahr länger als üblich im Stall bleiben. Zusätzlich zu den geringeren Lammzahlen kämpfen die Landwirte mit weiteren Folgen der Wetterbedingungen. Euterschäden bei Mutterschafen und andere gesundheitliche Probleme könnten die Situation weiter verschärfen.
Finanzielle Einbußen für Landwirte
Für viele Schafzüchter bedeutet der Rückgang der Lammzahlen auch finanzielle Verluste. In manchen Regionen sind es einige Dutzend Lämmer pro Hof, die fehlen, wodurch die Einnahmen deutlich sinken.
Bereits im vergangenen Jahr zahlte der Staat rund 725 Millionen ISK als Entschädigung für Ernteausfälle und Produktschäden. Doch die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen des schlechten Wetters werden wohl noch lange spürbar bleiben.
Landwirtschaft in Island: Eine Herausforderung in Extremen.
Titelbild: Schafstall / Salty.Lava
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