Bericht des Strandir-Komitees veröffentlicht: Vorschläge zur Entwicklung der Region Strandir und eine Ringstraße Nr. 2 in den Westfjorden
Das Büro der Premierministerin hat den Bericht des im vergangenen Jahres eingesetzten Strandir-Ausschusses veröffentlicht. Dieser Ausschuss hatte die Aufgabe, Vorschläge zur Förderung der ländlichen Entwicklung in der Region Strandir in den Westfjorden sowie zur Schaffung von Wachstumsbedingungen für Gesellschaft und Wirtschaft zu erarbeiten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Möglichkeiten, die durch Gemeindezusammenschlüsse entstehen könnten.
Der Ausschuss, der im Januar 2024 von der Premierministerin einberufen wurde, bestand aus Vertretern verschiedener Organisationen, darunter das Infrastrukturministerium, die regionale Entwicklungsagentur, der Verband der Gemeinden der Westfjorde sowie die Gemeinden Árneshreppur, Kaldrananeshreppur und Strandabyggð. Im August 2024 legte das Komitee seine Empfehlungen vor, die nun vom Büro der Premierministerin veröffentlicht wurden.
Hauptvorschläge des Ausschusses
- Regionalentwicklungsprojekt der Gemeinden
Es wurde empfohlen, dass die drei Gemeinden Árneshreppur, Kaldrananeshreppur und Strandabyggð ihre Kräfte für ein gemeinsames Regionalentwicklungsprojekt bündeln. Dieses sollte über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren durchgeführt werden und die Unterstützung staatlicher Stellen sowie der Westfjords Regional Development Agency einbeziehen. Voraussetzung für die staatliche Förderung wäre, dass die Kommunen Fusionsgespräche aufnehmen. Da bislang keine solchen Gespräche geplant sind, fehlt derzeit die Grundlage für das Projekt. - Geothermische Exploration in Steingrímsfjörður
Der Ausschuss betonte die Dringlichkeit der Fortsetzung geothermischer Bohrungen am Gálmaströnd, um das Potenzial der Ressource zu ermitteln. Die Nutzung der Erdwärmeenergie könnte neue Industrien fördern und die wirtschaftlichen Grundlagen in der Region stärken. Das Büro der Premierministerin wird das Ministerium für Umwelt, Energie und Klima auffordern, Möglichkeiten zur Förderung dieser Exploration zu prüfen. - Ausbau der Glasfaserverbindung in Hólmavík
Die Unterstützung des Glasfaserausbaus in Hólmavík war ebenfalls ein zentraler Vorschlag. Dieses Projekt wurde gegen Ende 2024 umgesetzt, um das landesweite Glasfasernetz bis Ende 2026 zu vervollständigen. - Definition der Straßen als Ringstraße 2
Der Ausschuss schlug die Einsetzung einer Arbeitsgruppe vor, um die Vor- und Nachteile einer Neudefinition einer Ringstraße mit der Nummer 2 zu untersuchen. Weiteres dazu unten.
Neben diesen vier Hauptvorschlägen enthält der Bericht zahlreiche weitere Maßnahmen, die zur Diskussion angeregt werden.
Geplante Änderungen der Westfjordroute als Ringstraße Nr. 2
Infrastrukturminister Eyjólfur Ármannsson hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung der isländischen Straßenverwaltung eingesetzt, um die Vor- und Nachteile einer Neudefinition der Straßen, die einen Ring um die Westfjorde bilden, als Ringstraße mit der Nummer 2 zu untersuchen.
Die Straßen mit den Nummern 60, 61, 62, 63 und 68, die derzeit verschiedene Abschnitte der Westfjorde verbinden, könnten künftig als eine zusammenhängende Ringstraße mit der Nummer 2 ausgewiesen werden.
- Straße 60 (Vestfjarðavegur): Verläuft zwischen Norðurárdalur in Borgarfjörður und Skutulsfjörður.
- Straße 61: Verbindet Reykhólasveit und Bolungarvík über Hólmavík und Ísafjarðardjúp.
- Straße 62: Führt von Flókalundur nach Patreksfjörður.
- Straße 63: Verläuft zwischen Patreksfjörður, Tálknafjörður und Bíldudalur.
- Straße 68: Reicht von Staðarskáli im Hrútafjörður bis Steingrímsfjörður.
Bedeutung für die Region
Die geplante Umbenennung würde nicht nur die Straßenführung klarer definieren, sondern auch ihre Bedeutung für die Region unterstreichen. Besonders im Hinblick auf Winterdienst, Straßenerhaltung und wirtschaftliche Aktivitäten – darunter der Export und der Tourismus – könnte die neue Bezeichnung positive Effekte haben.
„Die Straße würde dadurch eine noch größere Bedeutung für die Anwohner und die Wirtschaftstätigkeit in der Region, nicht zuletzt für die Exportindustrie und den Tourismus, erlangen“, heißt es in der Stellungnahme des Ausschusses. Bereits in 2017 gab es die Idee durch den damaligen Verkehrsminister, eine zweite Ringstraße in den Westfjorden zu errichten.