Dies geht aus einer Analyse hervor, die das dänische Beratungsunternehmen Implement für das Ministerium für Umwelt, Energie und Klima, die norwegische Energieagentur und Landsvirkjun durchgeführt hat.
In der Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Implement-Berichts heißt es, dass von den 1.500 Gigawattstunden 356 Gigawattstunden mit der aktuellen Technologie und ohne übermäßige Kosten eingespart werden könnten. Mit mehr Aufwand und Kosten könnten Einsparungen von 797 Gigawattstunden erzielt werden.
Eine Stromeinsparung von rund 353 Gigawattstunden ist technisch und finanziell nur schwer umsetzbar. Es wird geschätzt, dass 24 Prozent dieser Energieeinsparungen in den nächsten fünf Jahren und 53 Prozent im nächsten Jahrzehnt erreicht werden können.
Die größten Chancen im privaten Sektor und im öffentlichen Dienst
Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass die größten leicht zugänglichen Möglichkeiten zur Energieeinsparung im privaten Sektor und im öffentlichen Dienst liegen, nämlich 320 Gigawattstunden. Große Chancen liegen auch in der verbesserten Energieeffizienz beim Heizen mit Strom, 178 Gigawattstunden, der Wiederverwendung von Abwärme aus der Industrie, 357 Gigawattstunden, und der verbesserten Stromeffizienz in der Aluminiumindustrie, 112 Gigawattstunden.
Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten zur verbesserten Nutzung in Haushalten, 58 Gigawattstunden, in der Landwirtschaft, 43 Gigawattstunden, in der Produktion von Nichteisenmetallen, 38 Gigawattstunden, und in Fischmehlfabriken, 24 Gigawattstunden.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Verluste im Stromübertragungsnetz um 25 Gigawattstunden zu reduzieren.
Fakt: Erhöhter Energiebedarf
Der erhöhte Energiebedarf der Gesellschaft in den kommenden Jahren ist Fakt, denn die Regierung hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, das vorhersehbare Bevölkerungswachstum und das normale Wirtschaftswachstum erfordern eine stärkere Stromversorgung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.
Laut Landsvirkjuns Analyse beläuft sich der erhöhte Energiebedarf der Gesellschaft bis zum Jahr 2035 auf rund 6.500 Gigawattstunden.
„Um diesen gestiegenen Bedarf zu decken, ist es notwendig, die Energieproduktion im Land zu fördern, aber es ist auch wichtig, die Energieverschwendung zu reduzieren und so die erneuerbaren Energieressourcen des Landes noch verantwortungsvoller zu nutzen.“
Die nun durchgeführte Analyse zielt darauf ab, die Größe von Lösungen und Maßnahmen abzubilden und zu bewerten, die im Vergleich zum aktuellen Preisniveau und den aktuellen Vorschriften technisch und finanziell machbar, aber finanziell nicht unbedingt wünschenswert sind.
Ziel des Projekts war es, die Möglichkeiten in Island für eine verbesserte Energieeffizienz und Stromeinsparung aufzuzeigen und das Bewusstsein und Verständnis für Energieeffizienz zu steigern.
Es wurden Daten der norwegischen Energieagentur, Daten zum Energieverbrauch in Europa und Informationen von Wirtschaftsteilnehmern und Stromverbrauchern verwendet.
Es stellte sich heraus, dass es in Island einen erheblichen Mangel an Daten zur Energieeffizienz gibt, was die Tiefe der Analyse und die vorgeschlagenen Maßnahmen einschränkte.
„Unter anderem gibt es in diesem Land kaum öffentliche Informationen über den Energieverbrauch pro Produktionseinheit innerhalb und zwischen verschiedenen Industrien. Dem wurde unter anderem durch direkte Informationsanfragen bei verschiedenen Geschäftspartnern und Gespräche mit unterschiedlichen Branchen über deren Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz Rechnung getragen.“