Der Kronprinz wurde letzte Woche per königlichem Erlass zum Premierminister ernannt. Zuvor war er stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, befürchten Menschenrechtsaktivisten und Gegner der saudi-arabischen Regierung, dass er sich mit dieser Aktion vor ausländischen Klagen zu schützen versuche.
Der Mord an Khashoggi im Jahr 2018 führte zu einer deutlichen Verschärfung der Beziehungen Saudi-Arabiens zu den Westmächten. Khashoggi wurde von der Regierung in Saudi-Arabien lange bewundert, wandte sich jedoch gegen sie und kritisierte sie mehrfach öffentlich, unter anderem in Artikeln der amerikanischen Zeitung Washington Post. Khashoggi wurde im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet, aber seine Leiche wurde nie gefunden.
Im vergangenen Jahr hat US-Präsident Joe Biden Geheimdienstdokumente freigegeben, in denen behauptet wird, der Kronprinz habe die Hinrichtung von Khashoggi autorisiert. Die Behörden in Saudi-Arabien haben sich immer dagegen ausgesprochen. Die US-Regierung hat sich noch nicht dazu geäußert, ob der Kronprinz Immunität genießt. Ein US-Gericht gab der Regierung bis zum 3. Oktober Zeit, um zu dem Fall Stellung zu nehmen, aber nach der Anordnung von letzter Woche wurde der US-Regierung bis zum 17. November Zeit gegeben.