Das bevölkerungsreichste Land der Welt hat ein Freihandelsabkommen mit Europas am dünnsten besiedelten Land unterzeichnet. Island kann jetzt mehr Meeresfrüchte nach China exportieren, während China dem Zugang zu Islands reichlich vorhandenen natürlichen Ressourcen einen Schritt näher gekommen ist.
Der chinesische Handelsminister Gao Hucheng und der isländische Außenminister Össur Skarphéðinsson unterzeichneten am 15. April bei einem Empfang auf dem Tiananmen-Platz das Freihandelsabkommen zwischen ihren beiden Nationen. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang und der isländische Premierminister Jóhanna Sigurðardóttir waren ebenfalls Zeugen der Einigung.
Der isländische Außenminister sagte, das Abkommen werde es Island ermöglichen, an Chinas schnell wachsendem Markt teilzuhaben und neue Arbeitsplätze in der boomenden chinesischen Wirtschaft zu schaffen.
In einem Artikel von Bloomberg Businessweek heißt es, dass das Abkommen die isländischen Exporte von Meeresfrüchten nach China erhöhen und die Zölle auf Importe in den kleinen Inselstaat drastisch senken wird. China wiederum wird in Islands Gold, Öl, Gas und anderen natürlichen Ressourcen stärker Fuß fassen.
Die Vereinbarung kommt nach einem kürzlichen Staatsbesuch des isländischen Premierministers in China zustande. Chinesische Firmen und Geschäftsleute zeigen zunehmendes Interesse daran, in Island zu investieren, obwohl es vor Ort eine gewisse Vorsicht gibt, dass China ihren Einfluss und ihre Ambitionen auf der kleinen Insel überstrapaziert.