Leserrezension 26. Mai 2023

Die wertvollste Ressource

Autor: Kristján Oddsson, Bauer bei Neðra Hálsi in Kjós. Der Autor betreibt seit 29 Jahren einen Anbau ohne Kunstdünger.

Wenn man Anfang Mai durch die Landschaft des Landes fuhr, konnte man auf Bauernhöfen oft Stapel von Säcken mit Fertigdünger sehen.

Kristján Oddsson.

Es ist natürlich großartig, dass Landwirte Zugang zu Lösungen haben, um Futtermittel für den Lebensunterhalt zu sichern. Aber leider ist dies nicht die beste Lösung, die sie wählen konnten. Es ist sowohl teuer als auch nicht nachhaltig und untergräbt die biologische Vielfalt der Erde, sei es an der Oberfläche, direkt unter der Oberfläche oder draußen im Meer. Alles Leben auf dieser Erde ist auf diese Artenvielfalt angewiesen.

Die Ökosysteme zeigen

Synthetische Düngemittel sind oft auch die Ursache für den Einsatz giftiger Substanzen im Anbau, da sie die Widerstandskraft des Bodenlebens gegen Pflanzenkrankheiten schwächen. Dann wird auf Gifte zurückgegriffen.

Es wird geschätzt, dass in einem Teelöffel guter Erde bis zu 7 Milliarden Organismen vorkommen. Nun gibt es Beispiele dafür, dass nur noch 20 % dieser Organismen in solchen landwirtschaftlich genutzten Böden verbleiben und dass 40 % aller Insektenarten auf der Welt stark zurückgehen. Ein Drittel aller Insektenarten ist vom Aussterben bedroht. Durch die übermäßige Anreicherung von Nährstoffen, die beispielsweise aus der Landwirtschaft stammen, sind in den Weltmeeren tote Zonen entstanden.

Es wird angenommen, dass es diese Gebiete an rund 415 Orten auf der ganzen Welt gibt. Es sieht nicht gut aus.

Die konventionelle Landwirtschaft stößt viele Treibhausgase aus

Es wird angenommen, dass bis zur Hälfte der Treibhausgase in der traditionellen Landwirtschaft auf künstliche Düngemittel zurückzuführen sind, d. h. aus der Verarbeitung, dem Transport und der Nutzung. Synthetische Düngemittel verhindern auch die normale Bindung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre, da der Boden seine natürliche Fähigkeit verliert, Kohlenstoff in Nutzpflanzen zu binden und für lange Zeit zu speichern.

Falsche landwirtschaftliche Praktiken gefährden die Ernährungssicherheit

Die Landwirte haben Recht, dass es kaum oder gar nicht zum Keimen kommt, da auf den Einsatz synthetischer Düngemittel nach längerer Anwendung verzichtet wird. Das verrät uns viel über die synthetischen Düngemittel und wie unhaltbar und mangelhaft sie in puncto Nachhaltigkeit sind.

Landwirte sind gezwungen, es immer wieder einzusetzen, weil sie bereits die Artenvielfalt des Bodens geschädigt haben. Sie stecken in einem Teufelskreis fest. Es wäre sehr schlecht für die Landwirte und die Nation, wenn die Produktion und Lieferung von Fertigdüngern eingestellt würde. Was würde mit der Ernährungssicherheit passieren? Die einzigen Landwirte, die die gleiche Ernte aufrechterhalten könnten, wären Landwirte, die nicht auf künstliche Düngemittel angewiesen sind.

Die Weide wurde am 19.05.2023 beweidungsreif. Seit 29 Jahren kein Fertigdünger mehr. Foto/KO

Kohlendioxid legt den Grundstein für Erträge im ökologischen Landbau

Die Bindung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre durch Pflanzen bildet den Grundstein und ist der Grundstein des ökologischen Landbaus. Pflanzen nehmen für die Photosynthese Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Die Pflanzen wandeln das Kohlendioxid in Zucker um, der bis zu den Wurzeln der Pflanzen und von dort in den Boden transportiert wird, wo dieser Zucker als Nahrung für das dort lebende Bodenleben aufgenommen wird.

Stattdessen entwirft und verarbeitet das Bodenleben die Nährstoffe für die Pflanze, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt. Mit den richtigen organischen Düngemitteln, Hülsenfrüchten und guten Anbau- und Weidepraktiken können wir die Erträge und die Bindung von Kohlenstoff im Boden stimulieren und steigern. Je mehr Leben im Boden, desto mehr Ertrag, desto mehr Tod, desto mehr Kohlenstoff wird gebunden.

Lassen Sie uns die wertvollste Ressource aktivieren

Durch die Nutzung der wertvollsten Ressource können Landwirte viele Kosten einsparen, ohne die Produktion zu reduzieren.

Eine Änderung der Zuchtpolitik ist gleichbedeutend mit Innovation. Hier ist ein neues Denken erforderlich. Es ist notwendig, dass all das Gerede über Nachhaltigkeit, Ernährungssicherheit und Klimalösungen, das in dieser Saison auf Landwirtschaftskonferenzen diskutiert wird, irgendeine Bedeutung hat.

Nehmen wir an, alle Erzeuger in Island hätten auf den ökologischen Landbau umgestellt, als diese Welle vor etwa 25 bis 30 Jahren über das Land hinwegfegte. Dann wäre die Ertragsspanne des ökologischen Landbaus für diese Landwirte heute, wenn alle Erzeuger biologisch wären, 6 wert -7 Milliarden pro Jahr. Landwirte können diese Gelder immer noch sammeln, um sie in ihre eigenen Taschen zu stecken, und das sollten sie auch anstreben. Um welche Beträge es sich handelt, wissen die Landwirte selbst am besten.

Gehen Sie vorsichtig vor

Es hängt stark von den Voraussetzungen ab, welche Erträge ohne Kunstdünger zu erwarten sind.

Ein Feld, auf dem immer Viehmist und synthetische Düngemittel eingebracht wurden, ist viel besser dran als ein Feld, auf dem noch nie Viehdung oder andere organische Düngemittel verabreicht wurden.

Wer Viehwirtschaft betreibt und den Einsatz synthetischer Düngemittel reduzieren möchte, sollte mit den Parzellen beginnen, die über die Jahre hinweg am besten mit Viehmist gepflegt wurden. Dann wäre es nicht schlimmer, wenn die betreffenden Karten Transistoren hätten. Beginnen Sie damit, den Einsatz synthetischer Düngemittel auf z. B. 3–4 ha einzustellen und eine gute Dosis Viehdung auszubringen, z. B. 40–50 t. auf h. von Mist direkt in den Gin des Erzeugers.

Auf diesen Parzellen kann es in den ersten Jahren zu Ertragseinbußen, bestenfalls aber zu gleichbleibenden Erträgen kommen, abhängig vom Zustand der Artenvielfalt des Bodens.

Die Einsparung an Dünger beträgt dann 2–3 t. aber ernten Sie mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie zuvor auf anderen Karten. Bewahren Sie fertige Düngemittel nicht für andere Kulturen auf, es sei denn, Sie ergreifen stattdessen andere Maßnahmen, beispielsweise den Einsatz von organischen Düngemitteln.

Abschließend wünsche ich allen Landwirten einen schönen Sommer und hoffe, dass Sie von dem Geld, das die Düngemittelhersteller für sich einplanen, ein wenig auffressen können.