Autor: Sigurður Már Hardarson
Vieles fällt im isländischen Gartenbau als Schnittgut an und wird heute nur noch bestenfalls als Abfall zur Kompostierung verwendet. Bei Matís wurde daran gearbeitet, aus diesem ungenutzten Rohstoff ein wertvolles Produkt zu entwickeln.
Die chemische Analyse dieser Abfälle hat ergeben, dass sie reich an verschiedenen wertvollen Substanzen sind; Ballaststoffe, bioaktive Substanzen, Geschmacks- und Aromastoffe, Vitamine und Mineralien. Die Ergebnisse der Analysen deuten darauf hin, dass die Gesamtmenge an Mineralien in den Nebenprodukten nicht geringer ist als in der Ernte selbst. Eva Margrét Jónudóttir, Projektleiterin bei Matís, sagt, es sei an der Zeit, über die vollständige Verarbeitung von Gartenbauprodukten nachzudenken, wie sie beispielsweise in der Fischverarbeitung und zunehmend auch in der Fleischverarbeitung üblich sei. Um das Potenzial dieses Rohstoffs zu demonstrieren, wurde bei Matís ein spezielles Produkt entwickelt, eine Gewürzmischung zur Verwendung in Fleischbällchen, die gefriergetrocknete Nebenprodukte aus der Gemüseproduktion enthält.
Die Verwendung der Mischung vereinfacht das Kochen, verbessert den Nährstoffgehalt und nutzt gleichzeitig Nebenprodukte, die sonst verschwendet würden. Die Produktentwicklung ist keine spezifisch isländische Erfindung, die gleichen Produkte gibt es hier in den Läden, waren aber in Island nicht sehr bekannt – und es gibt überhaupt keine inländische Produktion. Eva sagt, dass Matís nicht die Absicht hat, dieses Produkt herzustellen oder zu verkaufen. „Dies ist nur eine Idee für ein Rezept und einen Verarbeitungsprozess, den wir vorstellen, und jeder, der möchte, kann sie nach eigenem Ermessen verwenden oder weiterentwickeln“, sagt sie. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit Orkídea und dem isländischen Bauernverband, das jedoch vom Lebensmittelfonds finanziert wurde.
Das Projekt wird auf den Seiten 32–33 ausführlicher besprochen. im Neuen Bauernzeitung das heute herauskam.