Das Reiseunternehmen Niflheimar setzt trotz ausgelaufender Lizenz und laufender Klage wegen illegaler Bauarbeiten im Breiðamerkurjökull weiterhin seine Eishöhlentouren fort. Die Klage wurde vom Vatnajökull-Nationalpark eingereicht, da Arbeiten mit Gasbrennern in Eisschluchten, die von Niflheimar-Mitarbeitern instand gehalten wurden, als illegal angesehen werden. In einer dieser Schluchten kam es im Sommer zu einem tödlichen Unfall, als eine Eiswand während einer Tour einstürzte.
Niflheimar hat seit Ende September keine neue Lizenz für Eishöhlentouren erhalten, setzt jedoch trotzdem seine Touren fort. Birgir Þór Júlíusson, einer der Eigentümer von Niflheimar, erklärte gegenüber Vísir, dass kein Unternehmen in dieser Region aktuell über eine Lizenz für Eishöhlentouren verfüge. Dennoch würden sie den Betrieb nicht einstellen, da zahlreiche Mitarbeiter von den Touren abhängen. „Ich habe diesen Winter, wie auch im letzten, über 30 Leute im Einsatz. Es ergibt keinen Sinn, sie wegen der Entscheidung des Nationalparks arbeitslos zu machen“, sagte Birgir Þór.
Er betonte jedoch, dass die heutigen Touren nicht von Niflheimar selbst, sondern von Troll Tours für Niflheimar durchgeführt wurden. Steinunn Hödd Harðardóttir, Rangerin des Vatnajökull-Nationalparks, bestätigte, dass Niflheimar-Mitarbeiter Touren für Troll Tours durchgeführt haben, verwies aber für weitere Informationen auf die Parkmanagerin Ingibjörga Halldórsdóttir, die jedoch nicht für eine Stellungnahme erreichbar war.
Titelfoto Mirjam Lassak: Eingang zur Sapphire-Eishöhle