Das isländische Wetteramt verstärkt die Überwachung rund um das Ljósufjall-System, da die seismische Aktivität in der Region zunimmt. Laut Benedikt Gunnar Ófeigsson, Leiter der Deformationsmessung, wird die Anzahl der GPS-Geräte und Seismometer in der Region erhöht, um die Aktivitäten genauer zu überwachen.
„Wir beobachten eine Zunahme der Erdbeben und größere Herde als zuvor. Zwar gibt es eine Entwicklung, aber bisher keine begleitenden Deformationen“, erklärte Ófeigsson gegenüber mbl.is. Die Erdbeben ereignen sich in sehr großen Tiefen, was es erschwert, mögliche Bodenverformungen zu registrieren.
Anzeichen für Magmaansammlung
Benedikt betont, dass die wahrscheinlichste Ursache für die Erdbeben eine Magmaansammlung in großen Tiefen sei. „Wenn sich Magma beispielsweise in 20 Kilometern Tiefe ansammelt, ist das Deformationsmuster sehr klein und verteilt sich über eine große Fläche. Das macht es schwer, es zu erkennen.“
Obwohl die Erdbebenaktivität zunimmt, sei es schwierig, einen Zeitplan für potenzielle vulkanische Ereignisse zu erstellen. Historische Daten liefern nur wenige Anhaltspunkte, um zukünftige Entwicklungen vorherzusagen.
Langfristige Beobachtung entscheidend
Laut Ófeigsson können Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen, bevor sich ein Ereignis wie ein Ausbruch entwickelt. „Normalerweise geschehen solche Ereignisse nicht ohne klare, messbare Vorwarnungen. Deshalb verstärken wir die Überwachung schrittweise und bleiben wachsam.“
Titelfoto Ljósufjall-Vulkansystem / Mirjam Lassak
Weitere Island-News
Erste Erkundungsbohrung in Krýsuvík auf Reykjanes: Wie Island mit Geothermie seine Energiesicherheit stärkt
🌋 SALTY.LAVA HINTERGRUND: Was unter Sveifluháls schlummert – Einblicke in die erste Bohrung. Titelbild: Bohrloch von HS Orka am Sveifluháls…