Island sichert Souveränität über Kontinentalschelf auf dem Reykjanes-Rücken
Am vergangenen Freitag erhielt die isländische Regierung die abschließenden Ergebnisse der UN-Kontinentalschelfkommission zum überarbeiteten Bericht über den Kontinentalschelf auf dem Reykjanes-Rücken. Das anerkannte Gebiet erstreckt sich über beeindruckende 570 Seemeilen von den Basislinien und stellt damit einen bedeutenden Erfolg für Island dar.
Erfolg nach Jahrzehnten der Arbeit
Der Prozess dauerte über zweieinhalb Jahrzehnte und ist nun mit der Zustimmung der Kommission erfolgreich abgeschlossen. Außenministerin Þorgerður Katrín Gunnarsdóttir begrüßte die Entscheidung in einer Regierungsmitteilung: „Dieses Ergebnis ist äußerst positiv für Island. Es sichert unsere Souveränitätsrechte über den Kontinentalschelf auf dem Reykjanes-Rücken und stellt sicher, dass Entscheidungen über Nutzung oder Schutz der Ressourcen allein in unserer Hand liegen.“
Wissenschaftliche und politische Zusammenarbeit
Die Abgrenzung des Kontinentalschelfs basiert auf den Bestimmungen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen. Küstenstaaten können Gebiete über 200 Seemeilen hinaus beanspruchen, sofern sie dies wissenschaftlich belegen. Islands Delegation, bestehend aus Vertretern des Außenministeriums sowie Wissenschaftlern des ÍSOR und der Universität Island, arbeitete intensiv mit der Kommission zusammen, um die äußeren Grenzen des Kontinentalschelfs zu definieren.
Strategische Bedeutung für Island
Neben dem Reykjanes-Rücken umfasst Islands Kontinentalschelf auch Ægisdjúp, für das bereits 2016 Empfehlungen vorlagen, sowie das Gebiet Hatton Rockall, das ebenfalls von Großbritannien, Irland und Dänemark beansprucht wird. Ein Bericht über dieses Gebiet befindet sich noch in der Bearbeitung. Die Kontrolle über diese Gebiete wird für Island immer wichtiger, da der Kontinentalschelf zahlreiche wertvolle Ressourcen wie Öl, Gas, Metalle, Geothermie und benthische Organismen bietet.
Nächste Schritte
Die isländische Regierung wird nun die endgültige Abgrenzung des Kontinentalschelfs auf dem Reykjanes-Rücken und in Ægisdjúp vornehmen. Diese wird international verbindlich sein und Islands Ansprüche gegenüber anderen Staaten absichern. Die Rechte am Kontinentalschelf erstrecken sich dabei ausschließlich auf den Meeresboden und die darunterliegenden Ressourcen, während das darüberliegende Meer weiterhin zur Hohen See gehört.
Dieser Abschluss ist ein bedeutender Meilenstein für Islands wirtschaftliche und geopolitische Zukunft, da die Kontrolle über diese Gebiete auch strategisch von großer Bedeutung ist.
