Die Justizministerin hat den nationalen Polizeikommissar ermächtigt, mit der Erhöhung und Stärkung der Lavaschutzmauern in der Nähe von Grindavík zu beginnen. Damit soll verhindert werden, dass wichtige Infrastrukturen beschädigt werden. Insgesamt traf das Justizministerium mittlerweile sechs Entscheidungen zum Bau oder zur Verstärkung von Lavaschutzmauern in diesem Gebiet.
Die geschätzten zusätzlichen Kosten belaufen sich auf etwa 250–350 Mio. ISK und umfassen die Erhöhung und Verstärkung der Schutzmauer L1, einen weiteren Wall in der Nähe des Kraftwerkes sowie verschiedene Anpassungen zu Straßenanbindungen und Umweltaspekten am Ende der Bauarbeiten. Die Gesamtkosten der Anlagen werden zunächst auf etwa 6,0 bis 6,5 Milliarden ISK beziffert, mit allen heutigen Zuschlägen werden sie jedoch auf fast 7 Milliarden ISK geschätzt, teilte das Kabinett mit.
Am 18. Juni floss über die Lavaschutzmauer L1 bei Svartsengi eine Lavazunge. Die Lava stieg am Wall stetig an, und bevor der Ausbruch endete, wurde mit Erdarbeiten und Lavakühlung gegen die Zeit gearbeitet. Ziel der Lavakühlung war es, den Fluss der Lava zu verlangsamen, um den Arbeitsbereich zu schützen. Lavakühlung wurde mittlerweile an vier Standorten am Deich L1 und an Grindavíkurvegur angewendet.
Nach Ansicht der Abteilung für öffentliche Sicherheit der Landespolizei wurden aus der Umsetzung der Lavakühlung viele Lehren gezogen und es kann davon ausgegangen werden, dass die zu Beginn gesetzten Ziele erreicht wurden. Es war wichtig, die Arbeiten zur Erhöhung des Walles fortzusetzen.
In der ersten Junihälfte schlug der Landespolizeikommissar der Justizministerin vor, die Schutzanlagen in Svartsengi so bald wie möglich durch eine Erhöhung zu erweitern. Die Justizministerin traf eine Entscheidung auf der Grundlage des oben genannten Vorschlags des Direktors der Nationalen Polizei, da diese Verteidigungslinie äußerst wichtig ist. Die Strecke bis zum Geothermiekraftwerk und zu den Heizungslinien waren nur einen Kilometer entfernt. Die Situation sei ziemlich angespannt gewesen und sie arbeiteten gegen die Zeit, wird auf der Seite der Regierung angegeben.
Mit dem Gesetz zum Schutz wichtiger Infrastruktur auf der Halbinsel Reykjanes in der Verordnung Nr. 84/2023, die am 13. November 2023 genehmigt wurde, ermächtigte Alþingi die Justizministerin, eine Entscheidung über die notwendigen Bauten im Interesse der öffentlichen Sicherheit zu treffen.
Foto: Stjórnarráðið